Elektro Kleinbus

22-Sitzer Bus Elektro: TCO senken und CVD-Quoten mit System erfüllen

13.09.2025

9

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

13.09.2025

9

Minuten

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

Die Clean Vehicles Directive fordert bis 2025 eine 45%-Quote für saubere Busse, doch die Kosten für neue E-Fahrzeuge sind hoch. Eine D2E-Umrüstung (Diesel-to-Electric) für bestehende 22-Sitzer auf Sprinter-Basis bietet eine wirtschaftlich überlegene Lösung.

Das Thema kurz und kompakt

Erfüllen Sie die CVD-Quote von 45 % für Busse bis 2025 durch die D2E-Umrüstung bestehender MB Sprinter und vermeiden Sie hohe Neuanschaffungskosten.

Reduzieren Sie die Gesamtbetriebskosten (TCO) um erheblich durch deutlich geringere Energie- und Wartungskosten im Vergleich zum Dieselantrieb.

Sichern Sie den Wert Ihrer Flotte, indem Sie teure Spezialaufbauten erhalten und die Nutzungsdauer Ihrer Fahrzeuge um mindestens 8 Jahre verlängern.

Flottenmanager in Kommunen und Transportunternehmen stehen vor einer doppelten Herausforderung: Die gesetzlichen Anforderungen der Clean Vehicles Directive (CVD) verlangen eine schnelle Elektrifizierung, während die Budgets angespannt sind. Ein neuer elektrischer 22-Sitzer Bus stellt eine erhebliche Investition dar. HEERO Motors bietet mit der D2E (Diesel-to-Electric)-Umrüstung für den Mercedes-Benz Sprinter (Modell 907) und neuen E-Bussen eine pragmatische Alternative. Dieser Ansatz reduziert nicht nur die Gesamtbetriebskosten (TCO) um erheblich, sondern ermöglicht auch die Weiternutzung teurer Spezialaufbauten und sichert die Einhaltung der CVD-Quoten.

Gesetzlicher Handlungsdruck: Die Clean Vehicles Directive als Taktgeber

Die Clean Vehicles Directive (CVD) der EU, umgesetzt durch das Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz (SaubFahrzeugBeschG), erzeugt erheblichen Druck auf öffentliche Auftraggeber. Bis Ende 2025 müssen 45 % aller neu beschafften Busse als "sauber" eingestuft werden. Mindestens die Hälfte davon, also 22,5 % der Neubeschaffungen, muss vollständig emissionsfrei sein, was in der Praxis batterieelektrische oder brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge erfordert.

Diese verbindlichen Quoten betreffen direkt Kommunen und Verkehrsunternehmen, die Linienverkehre betreiben. Die Zeit für die Umstellung ist kurz, und die Nichterfüllung der Vorgaben kann vergaberechtliche Konsequenzen haben. Für einen Fuhrpark mit 10 Bussen bedeutet dies, dass bei einer Erneuerung von 4 Fahrzeugen mindestens 2 davon die Kriterien für saubere Antriebe erfüllen müssen. Der Handlungsbedarf zur Modernisierung der Flotten ist somit keine Option mehr, sondern eine gesetzliche Verpflichtung mit einer klaren Frist bis zum 31. Dezember 2025.

Diese regulatorischen Vorgaben zwingen Flottenbetreiber, ihre Beschaffungsstrategien für die nächsten 12 bis 24 Monate fundamental zu überdenken. Die alleinige Fokussierung auf den Kauf neuer Elektrobusse stößt dabei schnell an finanzielle und praktische Grenzen, was den Bedarf an alternativen Elektrifizierungspfaden verdeutlicht.

Wirtschaftliche Hürden überwinden: TCO statt Anschaffungspreis bewerten

Die Anschaffungskosten für einen neuen 22-Sitzer Elektrobus können die eines vergleichbaren Diesel-Modells um das 1,5-fache übersteigen. Diese hohe Anfangsinvestition (CapEx) stellt für viele kommunale und private Betreiber eine erhebliche Hürde dar. Eine reine Betrachtung des Kaufpreises greift jedoch zu kurz und verzerrt die wirtschaftliche Realität über die Lebensdauer des Fahrzeugs. Der entscheidende Bewertungsmaßstab sind die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership, TCO).

Die TCO-Analyse berücksichtigt alle anfallenden Kosten über einen Zeitraum von typischerweise 8 bis 12 Jahren. Hier spielen Elektrofahrzeuge ihre Stärken aus. Die Betriebskosten (OpEx) sind signifikant niedriger, was sich aus mehreren Faktoren zusammensetzt:

  • Energiekosten: Die Kosten für Strom pro 100 Kilometer sind in der Regel 50-70 % niedriger als die für Diesel.

  • Wartung: Ein Elektromotor hat rund wesentlich weniger bewegliche Teile als ein Verbrennungsmotor. Der Wegfall von Ölwechseln, Abgasanlagenwartung (inklusive AdBlue) und Kupplungsverschleiß reduziert die Wartungskosten um mindestens 40 %.

  • Steuern & Abgaben: Bis Ende 2025 sind E-Nutzfahrzeuge von der Lkw-Maut befreit, was eine erhebliche zusätzliche Ersparnis darstellt.

Eine Beispielrechnung zeigt, dass ein elektrischer Bus über eine Haltedauer von 10 Jahren und bei einer jährlichen Laufleistung von 70.000 km rund 240.000 € an reinen Energiekosten im Vergleich zum Diesel einsparen kann. Diese Einsparungen bei den Betriebskosten kompensieren die höheren Anschaffungskosten oft schon nach 4 bis 5 Jahren. Die Fokussierung auf die TCO ist daher der Schlüssel zur wirtschaftlichen Elektrifizierung von Busflotten.

Die Lösung: D2E-Umrüstung als strategischer Vorteil für MB Sprinter

Anstatt einen voll funktionsfähigen Diesel-Bus außer Dienst zu stellen und teuer zu ersetzen, bietet die D2E-Umrüstung (Diesel-to-Electric) von HEERO eine ressourcenschonende und wirtschaftlich clevere Alternative. Dieser Prozess konzentriert sich ausschließlich auf den Mercedes-Benz Sprinter des Modells 907 und verwandelt ihn innerhalb von maximal 10 Arbeitstage (nur Modellreihe 907) in einen leistungsstarken 22-Sitzer Elektro-Bus. Der größte Vorteil liegt im Werterhalt. Bestehende und oft teure Spezialaufbauten bleiben vollständig erhalten.

Der Umrüstungsprozess ist standardisiert und effizient. Zuerst werden der Dieselmotor, das Getriebe, die Abgasanlage und der Tank entfernt. An ihre Stelle treten der HEERO E-Antriebsstrang, die 110-kWh-Batteriepakete und die gesamte Steuerungselektronik. Das Fahrzeug behält sein vertrautes Fahrverhalten und seine volle Nutzlast bei. Flottenbetreiber profitieren von einer schnellen und planbaren Elektrifizierung ohne die langen Lieferzeiten von Neufahrzeugen. Mehr Informationen zur technischen Basis finden Sie in unserem Beitrag zum HEERO Elektro Sprinter.

Die D2E-Umrüstung ist mehr als nur ein technischer Tausch; sie ist ein zentraler Baustein der Kreislaufwirtschaft. Sie verlängert die Lebensdauer hochwertiger Fahrzeuge um mindestens 8 bis 10 Jahre und vermeidet die CO2-Emissionen, die bei der Produktion eines komplett neuen Busses anfallen würden. Damit wird die Elektrifizierung nicht nur gesetzeskonform, sondern auch nachhaltig.

Leistung und Reichweite für den anspruchsvollen Alltag

Die Praxistauglichkeit eines 22-Sitzer Elektrobusses wird maßgeblich durch seine Reichweite und Ladeleistung bestimmt. Der durch HEERO umgerüstete D2E-Sprinter erzielt mit seiner 110-kWh-Batterie eine WLTP-Reichweite von bis zu über 300 km. Dieser Wert deckt die typischen Tagesrouten im Stadt-, Shuttle- oder Regionalverkehr von über 90 % aller Anwendungsfälle problemlos ab. Selbst unter realen Bedingungen mit Zuladung und unterschiedlichen Witterungsverhältnissen ist eine praxiserprobte Reichweite von über 300 km zuverlässig erreichbar.

Die Ladeleistung ist für eine hohe Fahrzeugverfügbarkeit ebenso entscheidend. Der HEERO eBus unterstützt DC-Schnellladung mit bis zu 165 kW. Damit kann die Batterie in nur 60 bis 90 Minuten von 20 % auf 80 % geladen werden, beispielsweise während der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrerpausen. Für die planmäßige Ladung über Nacht im Depot steht ein 22-kW-AC-On-Board-Charger zur Verfügung. Diese Ladeflexibilität stellt sicher, dass das Fahrzeug am nächsten Morgen mit 100 % Kapazität einsatzbereit ist.

Im HEERO Portfolio finden sich auch weitere spezialisierte Fahrzeuge wie der Heckniederflur-Bus mit über 300 km Reichweite, der speziell für den barrierefreien Personentransport konzipiert ist. Die genaue Ermittlung der Reichweite ist komplex, wie unser Artikel zur WLTP-Reichweite bei Nutzfahrzeugen detailliert erläutert. Die HEERO-Technologie stellt sicher, dass die Leistungswerte den Anforderungen des Alltags mehr als gerecht werden.

Intelligente Ladekonzepte als Basis für den Flottenbetrieb

Die Umstellung auf einen elektrischen 22-Sitzer Bus ist nur die halbe Miete; eine durchdachte Ladeinfrastruktur ist der zweite entscheidende Erfolgsfaktor. Werden mehrere E-Busse gleichzeitig und ungesteuert geladen, kann dies zu extremen Lastspitzen führen, die das lokale Stromnetz überfordern und die Energiekosten durch hohe Leistungspreise in die Höhe treiben. HEERO bietet daher eine umfassende Depot-Ladeberatung an, um solche Szenarien zu vermeiden.

Ein intelligentes Lade- und Lastmanagement ist für den effizienten Betrieb einer E-Bus-Flotte unerlässlich. Das System verteilt die verfügbare Netzleistung intelligent auf die zu ladenden Fahrzeuge. Es berücksichtigt dabei die geplante Abfahrtszeit und den aktuellen Ladezustand jedes einzelnen Busses. So wird sichergestellt, dass alle Fahrzeuge morgens voll geladen sind, ohne dass teure Lastspitzen entstehen oder der Netzanschluss für hunderttausende Euro ausgebaut werden muss.

Die Implementierung einer solchen Ladeinfrastruktur erfordert eine sorgfältige Planung, die folgende Punkte umfasst:

  1. Analyse des Energiebedarfs: Ermittlung des täglichen Energieverbrauchs der Flotte basierend auf den Umlaufplänen.

  2. Prüfung des Netzanschlusses: Bewertung der vorhandenen Kapazität am Betriebsstandort.

  3. Auswahl der Ladetechnologie: Definition der passenden Mischung aus AC- und DC-Ladepunkten.

  4. Implementierung eines Lastmanagements: Installation einer Software zur intelligenten Steuerung der Ladevorgänge.

Eine professionelle Planung reduziert die Investitions- und Betriebskosten der Ladeinfrastruktur um erheblich. Erleben Sie die Effizienz selbst und vereinbaren Sie eine unverbindliche Probefahrt mit einem unserer E-Fahrzeuge, um die Systemlösung kennenzulernen.

FAQ

Welche Gewährleistung gibt es auf die D2E-Umrüstung und die Batterie?

HEERO bietet eine umfassende Gewährleistung auf alle verbauten Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs, einschließlich des Motors und der Leistungselektronik. Für die Hochvoltbatterie wird eine separate Gewährleistung auf die Kapazität über einen definierten Zeitraum und eine bestimmte Laufleistung gegeben, typischerweise 8 Jahre. Alle Details werden transparent im Servicevertrag festgehalten.



Für welche Mercedes-Benz Sprinter Modelle ist die D2E-Umrüstung verfügbar?

Die standardisierte D2E-Umrüstung von HEERO ist exklusiv für das Modell 907 des Mercedes-Benz Sprinters konzipiert. Dies umfasst gängige Basisfahrzeuge wie die Modelle 313, 316, 319 und 324. Diese Fokussierung auf eine einzige Plattform ermöglicht einen schnellen, effizienten und qualitativ hochwertigen Umbauprozess innerhalb von nur 10 Arbeitstagen.



Ist die Reichweite von bis zu 300 km auch im Winter praxistauglich?

Ja, die Reichweite ist absolut praxistauglich. Die angegebene WLTP-Reichweite von bis zu 300 km ist ein normierter Wert. Im realen Betrieb, insbesondere bei niedrigen Temperaturen im Winter, kann die Reichweite um 20-30 % sinken. Dank der großen 110-kWh-Batterie verbleibt jedoch selbst dann eine nutzbare Reichweite von über 280 km, was für die allermeisten täglichen Einsatzszenarien im Personenverkehr ausreicht.



Was passiert mit dem ausgebauten Dieselmotor und den anderen Komponenten?

Im Sinne der Kreislaufwirtschaft werden die ausgebauten Komponenten nicht einfach entsorgt. Funktionstüchtige Dieselmotoren, Getriebe und andere Teile werden geprüft, aufbereitet und dem Ersatzteilmarkt zugeführt. Damit wird die Lebensdauer dieser Komponenten verlängert und wertvolle Ressourcen werden geschont. Dies ist Teil des umfassenden Nachhaltigkeitsansatzes von HEERO.



Kann ich nach der Umrüstung weiterhin den gewohnten Service für meinen Sprinter nutzen?

Ja, für alle fahrzeugseitigen Wartungs- und Reparaturarbeiten, die nicht den E-Antrieb betreffen (z.B. Bremsen, Fahrwerk, Karosserie), können Sie weiterhin Ihren gewohnten Servicepartner nutzen. Für den elektrischen Antriebsstrang steht Ihnen unser spezialisiertes Serviceteam, die "Flying HEEROs", zur Verfügung, die Wartungen und eventuelle Reparaturen schnell und kompetent durchführen.



Beeinträchtigt die Umrüstung die Nutzlast oder die Anzahl der Sitzplätze?

Nein, die D2E-Umrüstung ist so konzipiert, dass die ursprüngliche Nutzlast und die Konfiguration der 22 Sitzplätze vollständig erhalten bleiben. Das Gewicht der Batterie und des E-Motors wird so ausgelegt, dass es das Gewicht des entfernten Diesel-Antriebsstrangs kompensiert. Ihr Fahrzeug behält somit seine volle Funktionalität und Transportkapazität bei.