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AC-Laden vs. DC-Laden: Die optimale Ladestrategie zur TCO-Reduzierung für E-Flotten

05.09.2025

6

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

05.09.2025

6

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

Die Entscheidung zwischen AC-Laden und DC-Laden ist fundamental für die Wirtschaftlichkeit Ihrer E-Flotte. Sie bestimmt nicht nur die Standzeit Ihrer Fahrzeuge, sondern beeinflusst direkt Ihre Gesamtbetriebskosten (TCO).

The topic briefly and concisely

AC-Laden mit bis zu 22 kW ist die wirtschaftlichste Lösung für das planbare Laden über Nacht im Depot und schont die Batterie.

DC-Laden mit 165 kW minimiert die Standzeiten und maximiert die Fahrzeugverfügbarkeit auf unvorhersehbaren oder langen Routen.

Ein intelligenter Mix aus AC- und DC-Ladeinfrastruktur, gesteuert durch Lastmanagement, ist der Schlüssel zur TCO-Reduzierung.

Die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugflotten ist zur Erfüllung der Clean Vehicles Directive (CVD) unumgänglich. Die zentrale Herausforderung für 9 von 10 Flottenmanagern ist jedoch der Aufbau einer effizienten Ladeinfrastruktur. Die Wahl zwischen Wechselstrom- (AC) und Gleichstrom- (DC) Laden bildet das Fundament jeder erfolgreichen Strategie. Ein falscher Ansatz kann die Betriebskosten erheblich erhöhen und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge einschränken. HEERO analysiert die Unterschiede und zeigt einen pragmatischen Weg auf, der TCO-Vorteile und operative Stabilität für Ihre umgerüsteten oder neuen E-Transporter sichert.

Technische Grundlagen: Der entscheidende Unterschied zwischen AC- und DC-Laden

Der Strom aus dem öffentlichen Netz ist in der Regel Wechselstrom (AC). Eine Fahrzeugbatterie kann jedoch nur Gleichstrom (DC) speichern und abgeben. Beim AC-Laden wandelt ein im Fahrzeug verbautes Ladegerät, der sogenannte On-Board-Charger (OBC), den Wechselstrom in Gleichstrom um. Die Ladeleistung ist hierbei durch den OBC auf in der Regel 22 kW begrenzt. Dies ist für 90% der Depot-Ladevorgänge die effizienteste Methode.

Beim DC-Laden findet diese Umwandlung bereits in der Ladesäule statt. Der Gleichstrom fließt direkt in die Fahrzeugbatterie und umgeht den OBC des Fahrzeugs. Dies ermöglicht deutlich höhere Ladeleistungen, wie die 165 kW bei einem HEERO D2E-Sprinter. Diese Methode reduziert die Ladezeit um über 80% im Vergleich zum AC-Laden. Die Wahl der Technologie hängt somit direkt vom Anwendungsfall ab.

AC-Laden im Depot: Das Fundament für planbare und niedrige Betriebskosten

Für Flottenfahrzeuge, die über Nacht oder für mehrere Stunden am selben Ort parken, ist das AC-Laden mit 22 kW die wirtschaftlichste Lösung. Die Installationskosten für AC-Wallboxen sind erheblich geringer als für DC-Schnellladesäulen. Zudem ist die Netzbelastung geringer, was teure Lastspitzen vermeidet und die Netzentgelte stabil hält. Ein HEERO E-Transporter mit 110 kWh Batterie ist so in rund 5 Stunden vollgeladen.

Dieser planbare Ladevorgang lässt sich ideal in die nächtlichen Betriebspausen integrieren. AC-Laden schont zudem die Batterie, da die Ladeleistung geringer ist. Eine schonende Ladung kann die Lebensdauer der Batterie, den sogenannten State of Health, positiv beeinflussen. Folgende Punkte sprechen für AC-Laden im Depot:

  • Geringere Investitionskosten in die Ladeinfrastruktur.

  • Niedrigere Installations- und Netzanschlusskosten.

  • Optimale Nutzung von nächtlichen Standzeiten von 8-10 Stunden.

  • Schonung der Fahrzeugbatterie durch geringere Ladeleistungen.

  • Einfache Integration in ein Lastmanagementsystem zur Vermeidung von Stromspitzen.

Diese Methode bildet das Rückgrat einer kosteneffizienten Elektrifizierungsstrategie und wird durch gezieltes DC-Laden ergänzt.

DC-Schnellladen: Maximale Einsatzbereitschaft für dynamische Routen

DC-Laden ist unverzichtbar, wenn Fahrzeuge schnell wieder einsatzbereit sein müssen. Mit einer Ladeleistung von 165 kW kann ein HEERO D2E-Sprinter seine 110 kWh Batterie in nur 60-90 Minuten von 20% auf 80 % aufladen. Dies ist entscheidend für Fahrzeuge im Mehrschichtbetrieb oder auf unplanbaren Routen, bei denen lange Standzeiten keine Option sind. Die Reduzierung der Standzeit um mehrere Stunden steigert die Fahrzeugauslastung erheblich.

Die Investition in DC-Ladeinfrastruktur ist zwar höher, rechnet sich aber durch die gesteigerte operative Flexibilität. Ein einziger DC-Ladepunkt kann über den Tag verteilt mehrere Fahrzeuge versorgen und so Engpässe abfedern. Die Kenntnis über die optimale Ladezeit von 20 bis 80 Prozent ist dabei entscheidend für die Routenplanung. Die höheren Anforderungen an den Netzanschluss erfordern jedoch eine sorgfältige Planung, die HEERO im Rahmen der Depot-Ladeberatung abdeckt.

Die Hybridstrategie: TCO-Optimierung durch einen intelligenten Lademix

Für die meisten Flotten ist weder eine reine AC- noch eine reine DC-Strategie optimal. Die Kombination beider Technologien führt zur besten TCO. Eine typische Flotte rüstet 80% ihrer Stellplätze mit 22-kW-AC-Wallboxen für die Grundversorgung über Nacht aus. Ergänzt wird dies durch wenige, strategisch platzierte DC-Schnelllader für unplanmäßige Einsätze oder schnelle Zwischenladungen am Tag. Dieser Ansatz kann die Infrastrukturkosten erheblich gegenüber einer reinen DC-Lösung senken.

Ein intelligentes Lastmanagement ist dabei unerlässlich. Es verteilt die verfügbare Netzleistung dynamisch auf die ladenden Fahrzeuge und priorisiert je nach Abfahrtszeit und benötigtem State of Charge (SoC). So werden teure Lastspitzen vermieden und der Netzanschluss optimal ausgenutzt. HEERO berät Flottenbetreiber bei der Konzeption genau einer solchen maßgeschneiderten Ladeinfrastruktur. So wird die Elektrifizierung nicht nur gesetzeskonform, sondern auch zu einem handfesten wirtschaftlichen Vorteil.

FAQ

Was ist besser für meine Flotte: AC- oder DC-Laden?

Weder noch. Die optimale Strategie für 90% der Flotten ist ein Mix: AC-Laden als Basis im Depot für die planbare Nachtladung und DC-Laden für operative Spitzen am Tag. Dies optimiert Kosten und Flexibilität.



Wie wirkt sich DC-Schnellladen auf die Lebensdauer der Batterie aus?

Häufiges DC-Laden kann die Batterie thermisch und chemisch stärker belasten als AC-Laden. Moderne Batteriemanagementsysteme, wie in HEERO-Fahrzeugen, steuern den Prozess jedoch aktiv, um die Auswirkungen auf den State of Health zu minimieren und eine lange Lebensdauer sicherzustellen.



Welche Netzanschlussleistung benötige ich für DC-Lader?

Ein 165 kW-DC-Lader benötigt eine erhebliche Anschlussleistung, oft über 150 kVA. Dies erfordert eine frühzeitige Prüfung und Planung mit dem Netzbetreiber, um Engpässe oder teure Ausbauten zu vermeiden. Unsere Depot-Beratung unterstützt Sie dabei.



Wie lange dauert eine Vollladung mit 22 kW AC?

Die Ladung einer 110-kWh-Batterie von 0 auf 100% dauert mit 22 kW Ladeleistung rechnerisch etwa 5 Stunden. Dies passt ideal in ein nächtliches Zeitfenster von 8-10 Stunden, sodass die Fahrzeuge jeden Morgen voll einsatzbereit sind.



Warum ist die Unterscheidung zwischen AC- und DC-Laden für die CVD-Erfüllung relevant?

Eine effiziente Ladestrategie stellt die tägliche Einsatzbereitschaft Ihrer E-Flotte sicher. Nur so können Sie die gesetzlichen Beschaffungsquoten der Clean Vehicles Directive von 38,5% bei Nutzfahrzeugen zuverlässig und wirtschaftlich im Betriebsalltag erfüllen.



Bietet HEERO auch Beratung zur Ladeinfrastruktur an?

Ja, unsere Experten der Flying HEEROs analysieren Ihre Betriebsabläufe und erstellen ein maßgeschneidertes Konzept für Ihre Depot-Ladeinfrastruktur. Dies umfasst die Auswahl des richtigen AC/DC-Mixes und die Implementierung eines Lastmanagements zur TCO-Optimierung.