Winter

Batterie laden bei Elektrofahrzeugen: TCO senken und Flottenleistung maximieren

07.11.2025

8

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

07.11.2025

8

Minuten

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

Das richtige Laden von Elektrofahrzeugen ist für Flottenbetreiber kein Nebenschauplatz, sondern ein zentraler Hebel zur TCO-Optimierung. Eine durchdachte Ladestrategie sichert nicht nur die Einsatzbereitschaft Ihrer Flotte, sondern maximiert auch die Lebensdauer der wertvollsten Komponente: der Batterie.

Das Thema kurz und kompakt

Strategisches Depot-Laden über Nacht mit 22 kW AC ist die kostengünstigste Methode und schont die Batterie, was die TCO direkt senkt.

Das Halten des Ladezustands (SoC) zwischen 20 % und 80 % maximiert die Lebensdauer der Batterie und sichert den Restwert des Fahrzeugs.

Intelligentes Lastmanagement vermeidet teure Stromspitzen und ermöglicht den Betrieb einer E-Flotte oft ohne kostspieligen Netzausbau.

Für Flottenmanager ist das Thema "Batterie laden bei Elektrofahrzeugen" weit mehr als nur das Verbinden eines Kabels. Es ist ein strategischer Prozess, der über Effizienz, Betriebskosten und die Langlebigkeit des gesamten Fuhrparks entscheidet. Angesichts der Clean Vehicles Directive (CVD) und steigender Betriebskosten wird intelligentes Lademanagement zum Wettbewerbsvorteil. Eine optimierte Ladestrategie reduziert nicht nur die Stromkosten erheblich, sondern schont auch die Batteriegesundheit, was den Wiederverkaufswert sichert. HEERO bietet dafür eine integrierte Lösung aus Fahrzeugtechnologie und Depot-Ladeberatung.

AC- und DC-Laden als Fundament der Flottenstrategie definieren

Die Wahl der Ladetechnologie ist die Basis für eine effiziente Flottenelektrifizierung. AC-Laden (Wechselstrom) mit typischerweise 22 kW ist die wirtschaftlichste Methode für das Depot-Laden über Nacht. HEERO-Fahrzeuge nutzen diese Option, um Standzeiten von über 8 Stunden optimal für eine schonende Vollladung zu nutzen. DC-Laden (Gleichstrom) mit 165 kW ermöglicht hingegen eine Schnellladung in 60-90 Minuten auf 80 % und sichert die Flexibilität bei unvorhergesehenen Einsätzen. Die Kombination beider Technologien ist für 95 % aller Flottenprofile ideal. Eine Analyse des Fraunhofer ISI zeigt, dass batterieelektrische Lkw in den meisten Anwendungsfällen die kosteneffizienteste Technologie sind. Der richtige Mix aus AC- und DC-Ladeoptionen ist entscheidend für die operative Effizienz. Diese strategische Planung der Ladeinfrastruktur ist der erste Schritt zur TCO-Reduktion.

Batteriegesundheit durch optimierte Ladezyklen gezielt steuern

Die Lebensdauer einer Fahrzeugbatterie wird maßgeblich durch das Ladeverhalten beeinflusst. Eine Batteriegesundheit (State of Health, SoH) von über 80 % nach 8 Jahren ist bei richtiger Pflege realistisch. Experten empfehlen, den Ladezustand (State of Charge, SoC) im Regelbetrieb zwischen 20 % und 80 % zu halten. Ständiges Laden auf 100 % oder Tiefentladungen unter 10 % beschleunigen die chemische Alterung der Zellen erheblich. HEERO D2E-Umrüstungen sind mit einem fortschrittlichen Batteriemanagementsystem (BMS) ausgestattet, das diese Prozesse überwacht. Schonendes AC-Laden über Nacht ist für die Erhaltung des State of Health erheblich vorteilhafter als tägliches DC-Schnellladen. Die durchschnittliche Degradation liegt bei nur 2,3 % pro Jahr, was die Langlebigkeit moderner Batterien unterstreicht. Die richtige Behandlung der Batterie sichert nicht nur die Reichweite, sondern auch den Restwert des Fahrzeugs. Intelligentes Laden ist somit eine direkte Investition in die Zukunft Ihrer Flotte.

Lastmanagement zur Vermeidung teurer Stromspitzen implementieren

Das gleichzeitige Laden mehrerer Elektrofahrzeuge kann die Anschlussleistung eines Betriebshofs schnell überlasten. Dies führt zu teuren Lastspitzen, die die Stromrechnung um 20-40 % erhöhen können. Intelligentes Lastmanagement verteilt die verfügbare Leistung dynamisch auf die ladenden Fahrzeuge. So wird sichergestellt, dass alle Fahrzeuge am Morgen einsatzbereit sind, ohne den Netzanschluss zu überlasten. HEERO berät Flottenbetreiber bei der Implementierung solcher Systeme. Ein zentrales System kann die Ladevorgänge basierend auf der geplanten Abfahrtszeit und dem benötigten State of Charge priorisieren. erhebliche Einsparungen bei den Netzentgelten sind durch Lastmanagement realisierbar. Die Implementierung folgt typischerweise diesen Schritten:

  1. Analyse der bestehenden elektrischen Infrastruktur und des Netzanschlusspunktes.

  2. Erfassung der Fahrprofile und Standzeiten der Flottenfahrzeuge (typischerweise 10+ Stunden über Nacht).

  3. Definition der Prioritäten: Welches Fahrzeug muss bis wann zu welchem Ladestand geladen sein?

  4. Auswahl und Installation eines intelligenten Lade- und Energiemanagementsystems (LEMS).

  5. Festlegung von Ladezeitfenstern, um von günstigen Nachtstromtarifen zu profitieren (oft nach 22:00 Uhr).

  6. Kontinuierliches Monitoring und Anpassung der Ladestrategie zur weiteren Optimierung.

Durch diesen Prozess wird die vorhandene Infrastruktur optimal genutzt und kostspielige Netzausbauten werden oft vermieden. Damit wird die Ladeinfrastruktur zu einem planbaren und optimierbaren Kostenfaktor.

Die Ladekurve als Schlüssel zur Effizienz verstehen und nutzen

Die maximale Ladeleistung ist nur die halbe Wahrheit; entscheidend ist die Ladekurve. Sie beschreibt, wie lange eine hohe Ladeleistung gehalten werden kann, bevor sie zum Schutz der Batterie reduziert wird. Typischerweise wird die höchste Leistung bis zu einem SoC von etwa 50-60 % erreicht, danach flacht die Kurve ab. Ab 80 % sinkt die Ladegeschwindigkeit erheblich, um die Batteriezellen zu schonen. Das Wissen um die Ladekurve ermöglicht es, Ladestopps unterwegs effizient zu planen, da das Laden von 20 % auf 80 % oft schneller ist als von 80 % auf 100 %. HEERO-Fahrzeuge wie der eTransporter sind für eine praxistaugliche Ladekurve optimiert, die lange eine hohe Leistung hält. Folgende Faktoren beeinflussen die Ladekurve maßgeblich:

  • Batterietemperatur: Ein optimales Fenster liegt zwischen 20-40 °C. Das BMS heizt oder kühlt die Batterie entsprechend.

  • State of Charge (SoC): Bei niedrigem SoC ist die Ladeleistung am höchsten.

  • Ladeinfrastruktur: Die Leistung der Ladesäule (z.B. 150 kW oder 350 kW) ist der limitierende Faktor.

  • Fahrzeugtechnologie: Die maximale Ladeleistung des Fahrzeugs (z.B. 165 kW bei HEERO) bestimmt die Aufnahmefähigkeit.

Ein Verständnis für die optimale Ladegeschwindigkeit hilft, die Standzeiten zu minimieren und die Fahrzeugverfügbarkeit zu maximieren.

TCO-Vorteile durch strategisches Depot-Laden realisieren

Die größten TCO-Vorteile der Elektromobilität werden durch optimiertes Depot-Laden realisiert. Das Laden auf dem eigenen Betriebshof über Nacht ist mit durchschnittlich 25-30 ct/kWh deutlich günstiger als öffentliches Schnellladen mit 60-80 ct/kWh. Für eine Flotte von 10 Transportern mit einer Jahresfahrleistung von 40.000 km pro Fahrzeug können sich die Energiekosteneinsparungen auf über 20.000 € pro Jahr summieren. Strategisches Laden senkt die Energiekosten pro 100 km für einen E-Transporter auf unter 7 €, verglichen mit über 14 € bei einem Diesel. Die HEERO D2E-Umrüstung ermöglicht es Unternehmen, ihre bestehenden Spezialaufbauten zu erhalten und gleichzeitig von diesen Kostenvorteilen zu profitieren. Die Einhaltung der Clean Vehicles Directive wird so nicht zur Belastung, sondern zur wirtschaftlichen Chance. Die Planung der Ladevorgänge im Depot ist der entscheidende Faktor für eine profitable Flottenelektrifizierung. HEERO unterstützt Sie mit einer umfassenden Flottenanalyse und Beratung, um diese Potenziale voll auszuschöpfen.

FAQ

Wie wirkt sich häufiges DC-Schnellladen auf die Batterielebensdauer aus?

Regelmäßiges DC-Schnellladen führt zu höheren Batterietemperaturen und stärkerer Belastung der Zellchemie. Dies kann die Alterung beschleunigen und die Lebensdauer im Vergleich zum schonenden AC-Laden um erheblich reduzieren. Für den Flotteneinsatz wird daher eine Strategie empfohlen, die primär auf AC-Depot-Laden setzt und DC-Laden für unplanmäßige, zeitkritische Einsätze nutzt.



Was ist der Unterschied zwischen Brutto- und Netto-Batteriekapazität?

Die Brutto-Kapazität bezeichnet die gesamte physikalisch verbaute Energiemenge der Batterie. Die Netto-Kapazität ist der tatsächlich nutzbare Anteil. Hersteller reservieren einen Puffer (typischerweise 5-10 %), um die Batterie vor schädlicher Tiefentladung und Überladung zu schützen. Dies sichert eine lange Lebensdauer und ist ein Qualitätsmerkmal des Batteriemanagementsystems.



Kann unsere bestehende elektrische Infrastruktur eine Ladeinfrastruktur für die Flotte tragen?

Das hängt von der verfügbaren Anschlussleistung und der Anzahl der Fahrzeuge ab. Eine detaillierte Standortanalyse ist unerlässlich. Oft kann durch intelligentes, sequenzielles Lastmanagement, das die Fahrzeuge über Nacht nacheinander lädt, ein teurer Ausbau des Netzanschlusses vermieden werden. HEERO bietet hierzu eine spezialisierte Depot-Ladeberatung an.



Wie beeinflusst die Außentemperatur das Laden von Elektrofahrzeugen?

Sehr niedrige Temperaturen (unter 0 °C) verlangsamen die chemischen Prozesse in der Batterie, wodurch die Ladeleistung reduziert wird. Moderne E-Fahrzeuge wie die von HEERO verfügen über ein Thermomanagement, das die Batterie vor dem Ladevorgang auf eine optimale Temperatur (ca. 20-25 °C) vorheizt, um eine hohe und stabile Ladeleistung auch im Winter zu gewährleisten.



Welche Rolle spielt das Batteriemanagementsystem (BMS) beim Laden?

Das BMS ist die Steuerzentrale der Batterie. Es überwacht kontinuierlich Spannung, Strom und Temperatur jeder einzelnen Zelle. Beim Laden sorgt es für eine gleichmäßige Ladungsverteilung (Balancing), schützt vor Überhitzung, Überladung sowie Tiefentladung und optimiert die Ladekurve. Ein hochwertiges BMS ist entscheidend für die Sicherheit und die Maximierung der Batterielebensdauer.



Wie plane ich das Laden für eine Flotte mit unvorhersehbaren Routen?

Für Flotten mit dynamischen Routen ist eine kombinierte Strategie entscheidend. Die Basis bildet das nächtliche Depot-Laden, um mit 80 % SoC zu starten. Für längere Touren werden strategische DC-Schnellladepunkte entlang der Routen identifiziert. Telematik-Systeme können den aktuellen SoC übermitteln und Fahrern proaktiv Ladestopps vorschlagen, die sich ideal in die gesetzlichen Pausenzeiten von 45 Minuten integrieren lassen.