Schnellladen für den Elektrobus: Wie Flottenbetreiber mit 165 kW DC-Ladeleistung TCO und CVD-Ziele optimieren
Die Clean Vehicles Directive fordert bis 2025 eine 45 %-Quote für saubere Busse. Das Schnellladen von Elektrobussen ist entscheidend, doch der Erfolg hängt nicht von maximaler Ladeleistung ab, sondern von einer intelligenten Depot-Strategie.
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Eine DC-Ladeleistung von 165 kW ist der optimale Kompromiss zwischen schnellen Ladezeiten im Depot und beherrschbaren Infrastrukturkosten.
Intelligentes Lastmanagement kann die Stromkosten durch die Vermeidung von Lastspitzen (Peak Shaving) signifikant senken.
Die Erfüllung der CVD-Quote von 45 % bis 2025 erfordert eine ganzheitliche Strategie, die Fahrzeugbeschaffung und Ladeinfrastrukturplanung kombiniert.
Die Elektrifizierung von Busflotten ist keine Option mehr, sondern eine gesetzliche Notwendigkeit. Die Clean Vehicles Directive (CVD) schreibt bis Ende 2025 eine Beschaffungsquote von 45 % für saubere Busse vor, wovon die Hälfte komplett emissionsfrei sein muss. Für Flottenmanager bedeutet dies eine doppelte Herausforderung: die schnelle Integration von Fahrzeugen und den Aufbau einer Ladeinfrastruktur, die den Betrieb nicht gefährdet. Der Fokus liegt dabei oft auf dem Thema Schnellladen. Doch hohe Ladeleistung allein ist kein Garant für Wirtschaftlichkeit. Ein durchdachtes Ladekonzept im Depot, das auf die realen Umlaufpläne und die vorhandene Netzinfrastruktur abgestimmt ist, entscheidet über die Senkung der Gesamtbetriebskosten (TCO) und den langfristigen Erfolg.
DC-Schnellladen im Depot: Der 165 kW-Sweet-Spot
Das Laden im Depot erfolgt typischerweise mit Leistungen zwischen 50 kW und 150 kW. HEERO setzt hier auf einen pragmatischen Standard von 165 kW DC-Ladeleistung für seine E-Busse und D2E-Umrüstungen. Diese Leistung ermöglicht es, eine 110-kWh-Batterie in 60 bis 90 Minuten auf 80 % zu laden. Das ist ausreichend, um Fahrzeuge während längerer Pausen oder zwischen Schichten flexibel für den nächsten Umlauf vorzubereiten. Für den HEERO Mittelniederflur-Bus mit seiner 137-kWh-Batterie steht sogar eine Option mit 165 kW zur Verfügung. Der entscheidende Vorteil dieser Methode liegt in der Balance: Sie ist schnell genug für den operativen Bedarf, ohne die Anforderungen an den Netzanschluss und die Kosten für die Infrastruktur ins Unermessliche zu treiben. Eine durchdachte AC/DC-Ladestrategie ist hierbei der Schlüssel. Diese kontrollierte Form des Schnellladens schont zudem die Batterie und maximiert deren Lebensdauer, was sich direkt positiv auf die TCO auswirkt. So wird das Depot zum Effizienzzentrum der Flotte.
Netzanschlussleistung: Die unsichtbare Grenze der Elektrifizierung
Die größte technische Hürde bei der Elektrifizierung eines Busdepots ist die verfügbare Netzanschlussleistung. Ein einzelner Schnelllader mit 150 kW benötigt bereits eine erhebliche Strommenge. Wenn 10 Busse gleichzeitig laden, summiert sich der Bedarf schnell auf 1,5 Megawatt (MW) oder mehr. Viele bestehende Depots, oft in innerstädtischen Lagen, wurden für einen solchen Energiebedarf nicht konzipiert. Eine Erhöhung des Netzanschlusses ist ein komplexer Prozess, der oft Monate dauert und mit erheblichen Kosten verbunden ist. Ohne eine genaue Analyse der Anschlusskapazität scheitert jede Schnellladestrategie. Es ist daher unerlässlich, vor der Investition in Ladepunkte eine professionelle Standortanalyse durchzuführen. Diese prüft, welche Leistung real verfügbar ist und wie sie optimal genutzt werden kann. Die Planung der richtigen Ladeinfrastruktur für E-Bus-Depots ist somit der erste Schritt zum Erfolg.
Intelligentes Lastmanagement zur Senkung der Betriebskosten
Die Lösung für begrenzte Netzanschlüsse heißt intelligentes Lastmanagement. Anstatt alle Fahrzeuge gleichzeitig mit maximaler Leistung zu laden, verteilt ein solches System die verfügbare Energie dynamisch. Es priorisiert Busse, die als Nächstes ausrücken müssen, und lädt andere Fahrzeuge langsamer oder zeitversetzt. Ein zentraler Hebel zur Kostensenkung ist dabei das sogenannte „Peak Shaving“. Es verhindert teure Lastspitzen, indem die Ladevorgänge so gesteuert werden, dass eine definierte maximale Bezugsleistung vom Netz nie überschritten wird. Allein durch eine gesteuerte Lastverteilung können die Stromkosten erheblich reduziert werden. Ein intelligentes Depot-Laden für Elektrobusse ist somit mehr als nur das Aufladen von Batterien; es ist ein aktives Werkzeug zur TCO-Reduktion. Folgende Punkte sind dabei entscheidend:
Priorisierung der Ladevorgänge nach Abfahrtszeit
Vermeidung von Lastspitzen (Peak Shaving)
Optimale Ausnutzung des bestehenden Netzanschlusses
Reduzierung des Leistungspreises pro Kilowatt
Integration in das Betriebshof-Managementsystem
Diese strategische Steuerung macht den Unterschied zwischen einem teuren und einem wirtschaftlichen E-Bus-Betrieb aus.
CVD-Compliance durch eine ganzheitliche Elektrifizierungsstrategie
Die Clean Vehicles Directive setzt einen klaren Zeitrahmen: Bis Ende 2025 müssen 45 % der neu beschafften Busse sauber sein. Um diese Quote zu erfüllen, müssen Flottenbetreiber jetzt handeln. Die Anschaffung von Fahrzeugen ist jedoch nur die halbe Miete. Ohne eine funktionierende und wirtschaftliche Ladestrategie bleiben die neuen E-Busse im Depot stehen. HEERO bietet hier einen entscheidenden Vorteil: die Kombination aus Fahrzeugtechnologie und Ladeberatung. Die D2E-Umrüstung (Diesel-to-Electric) bestehender Mercedes-Benz Sprinter (Modell 907) ermöglicht eine schnelle Elektrifizierung von Teilen der Flotte in nur 10 Arbeitstage (nur Modellreihe 907). Parallel dazu analysieren die HEERO-Experten die Gegebenheiten im Depot und entwickeln ein maßgeschneidertes Ladekonzept. Dieser ganzheitliche Ansatz stellt sicher, dass die Fahrzeuge nicht nur die CVD-Kriterien erfüllen, sondern auch nahtlos in den Betriebsablauf integriert werden können. So wird aus der gesetzlichen Pflicht eine wirtschaftlich sinnvolle Investition in die Zukunft, wie sie unsere HEERO E-Busse verkörpern.
More useful links
Statista bietet Statistiken und Prognosen zum Markt für elektrische Busse in Deutschland.
PwC stellt eine Begleituntersuchung zur Förderung von Elektrobussen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bereit.
TU Berlin bietet einen Abschlussbericht zu einem Forschungsprojekt über das Combined Charging System (CCS) für Elektrofahrzeuge.
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) enthält die Förderrichtlinie für Elektrobusse.
Bundesnetzagentur bietet umfassende Informationen zum Thema Elektromobilität.
VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik) stellt einen technischen Leitfaden zur Ladeinfrastruktur für Elektromobilität bereit.
VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) bietet Daten und Fakten zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Fraunhofer ISI enthält eine Presseinformation zur Einsatzplanung von Elektro-Lkw, deren Potenzialen und Kosten.
FAQ
Wie lange dauert das Schnellladen eines Elektrobusses wirklich?
Mit einer 165 kW DC-Ladestation, wie sie HEERO standardmäßig anbietet, kann eine 110-kWh-Batterie typischerweise in 60 bis 90 Minuten von einem niedrigen Ladestand auf 80 % geladen werden. Die genaue Zeit hängt von der Batterietemperatur und dem initialen Ladestand ab. Dies ermöglicht eine vollständige Aufladung während längerer Betriebspausen.
Was ist der Unterschied zwischen Depot-Laden und Opportunity Charging?
Depot-Laden findet über Nacht oder während längerer Pausen im Betriebshof statt, typischerweise mit 22 kW (AC) bis 150 kW (DC). Opportunity Charging (Gelegenheitsladen) nutzt sehr hohe Ladeleistungen (bis zu 600 kW) an Endhaltestellen oder entlang der Route, um die Reichweite während des Tages mit kurzen Ladestopps zu verlängern. Es erfordert eine teurere Infrastruktur.
Ist mein vorhandener Netzanschluss für das Schnellladen von Elektrobussen ausreichend?
In den meisten Fällen ist der bestehende Netzanschluss eines Depots nicht für das gleichzeitige Schnellladen mehrerer Busse ausgelegt. Eine professionelle Netzanalyse ist unerlässlich. Ein intelligentes Lastmanagementsystem ist oft die kosteneffizienteste Lösung, um die vorhandene Kapazität optimal zu nutzen und einen teuren Netzausbau zu vermeiden.
Beeinflusst häufiges Schnellladen die Lebensdauer der Fahrzeugbatterie?
Extrem hohe Ladeleistungen können die Batterie stärker belasten als langsameres Laden. Eine moderate DC-Schnellladung im Bereich von 165 kW, kombiniert mit intelligentem Lademanagement, stellt einen sehr guten Kompromiss dar. Es schont die Batterie im Vergleich zu Ultra-Schnellladesystemen mit 300 kW oder mehr und sichert so eine lange Lebensdauer und geringere TCO.
Kann ich meine bestehenden Sprinter-Busse für das Schnellladen umrüsten lassen?
Ja, die HEERO D2E-Umrüstung für Mercedes-Benz Sprinter des Modells 907 ist explizit für das Schnellladen ausgelegt. Die umgerüsteten Fahrzeuge verfügen über eine 110-kWh-Batterie und unterstützen eine DC-Ladeleistung von bis zu 165 kW. Dies ermöglicht eine schnelle und kosteneffiziente Elektrifizierung Ihrer Flotte unter Beibehaltung Ihrer bewährten Fahrzeuge.
Was ist wichtiger: eine hohe Ladeleistung oder ein smartes Lastmanagement?
Für den wirtschaftlichen Betrieb einer E-Bus-Flotte ist ein smartes Lastmanagement wichtiger als die maximal mögliche Ladeleistung. Ein intelligentes System senkt die Betriebskosten durch die Vermeidung von Stromspitzen erheblich und ermöglicht den Betrieb von Schnellladern auch bei begrenzter Netzanschlussleistung. Es ist die Grundlage für eine skalierbare und kosteneffiziente Ladeinfrastruktur.




