Gütertransport

Depotladen für die Elektroflotte: TCO senken und CVD-Quoten erfüllen

24.10.2025

8

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

24.10.2025

8

Minuten

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

Die Clean Vehicles Directive fordert erheblich saubere Fahrzeuge in Flotten. Strategisches Depotladen ist keine Option mehr, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit, um Gesamtbetriebskosten (TCO) zu senken und die Einsatzbereitschaft Ihrer Elektroflotte zu sichern.

Das Thema kurz und kompakt

Die Clean Vehicles Directive (CVD) schreibt bis 2025 eine Quote von 38,5 % für saubere leichte Nutzfahrzeuge vor, was das Depotladen zur...

Intelligentes Depotladen kann die Energiekosten pro Kilometer signifikant senken und ist der entscheidende Faktor zur Optimierung der TCO.

Dynamisches Lastmanagement vermeidet teure Netz-Upgrades und reduziert die Investitionskosten für die Ladeinfrastruktur um über 35 %.

Die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugflotten ist für Kommunen und Unternehmen unumgänglich. Gesetzliche Vorgaben wie die Clean Vehicles Directive (CVD) erzeugen erheblichen Handlungsdruck und erfordern bis 2025 Quoten von 38,5 % für leichte Nutzfahrzeuge. Ein reiner Fahrzeugtausch greift jedoch zu kurz. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer durchdachten Ladeinfrastruktur direkt am Betriebshof. Ein professionell geplantes System für das Depotladen Ihrer Elektroflotte sichert nicht nur die Verfügbarkeit der Fahrzeuge, sondern wird zum entscheidenden Hebel zur Optimierung der Gesamtbetriebskosten (TCO). Es verwandelt eine regulatorische Pflicht in einen messbaren Wettbewerbsvorteil.

Der rechtliche Rahmen: Warum die CVD jetzt zum Handeln zwingt

Die Clean Vehicles Directive (CVD) ist der zentrale Treiber für die Elektrifizierung öffentlicher und privater Flotten in Deutschland. Das zugehörige Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz (SaubFahrzeugBeschG) definiert verbindliche Mindestquoten für die Neubeschaffung. Bis Ende 2025 müssen beispielsweise 45 % aller neuen Busse und 38,5 % der leichten Nutzfahrzeuge als „sauber“ eingestuft werden. Diese Vorgaben betreffen nicht nur Kommunen, sondern auch Sektorenauftraggeber wie Post- und Paketzusteller oder Abfallsammelbetriebe.

Die Nichterfüllung dieser Quoten birgt erhebliche Risiken für betroffene Organisationen. Die D2E-Umrüstung (Diesel-to-Electric) bestehender Sprinter-Modelle wie dem 313 oder 316 ist eine effiziente Methode, um diese Ziele zeitnah zu erreichen. Anstatt teure Neufahrzeuge zu beschaffen und bewährte Spezialaufbauten zu verlieren, ermöglicht die Umrüstung eine schnelle und gesetzeskonforme Modernisierung. Ein umgerüsteter HEERO D2E-Sprinter erfüllt die Anforderungen an ein emissionsfreies Fahrzeug und trägt direkt zur Quotenerfüllung bei. Die strategische Planung der Flottenelektrifizierung ist somit entscheidend.

Diese gesetzlichen Anforderungen machen eine Auseinandersetzung mit der passenden Ladeinfrastruktur unumgänglich. Ohne ein funktionierendes Ladekonzept bleibt jede Elektrifizierungsstrategie wirkungslos.

Wirtschaftlichkeit im Fokus: TCO durch intelligentes Depotladen senken

Die Gesamtbetriebskosten (TCO) sind die entscheidende Kennzahl für Flottenmanager. Während die Anschaffungskosten für E-Fahrzeuge höher sein können, liegen die Einsparungen im laufenden Betrieb. Das Depotladen der Elektroflotte über Nacht ist hier der größte Hebel. Die Stromkosten pro Kilometer können bei Nutzung von günstigem Nachtstrom erheblich reduziert werden. Studien zeigen, dass die Kosten pro Kilometer bei intelligentem Depotladen bei nur etwa 16,8 Cent liegen können.

Im Vergleich zu Dieselfahrzeugen entfallen zudem viele variable Kosten. Die Wartungskosten für E-Transporter sind typischerweise erheblich geringer, da Komponenten wie Auspuffanlagen, Ölfilter oder Kupplungen nicht vorhanden sind. Auch die seit Dezember 2023 geltende CO₂-basierte LKW-Maut entfällt für emissionsfreie Fahrzeuge, was die Betriebskosten weiter senkt. erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten pro Kilometer sind bei optimiertem Depotladen realistisch. Diese TCO-Vorteile machen die Elektrifizierung, insbesondere durch eine D2E-Umrüstung, zu einer wirtschaftlich nachhaltigen Entscheidung. Die Planung der richtigen Depotladeplanung ist dafür die Grundlage.

Die Basis für diese Einsparungen ist eine sorgfältig geplante Ladeinfrastruktur, die teure Lastspitzen vermeidet.

Die technische Basis: Netzanschluss, Ladeleistung und Lastmanagement

Eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur im Depot ist mehr als die Summe ihrer Teile. Sie beginnt mit einer Analyse des Netzanschlusses. Eine einzelne 22-kW-AC-Wallbox beansprucht das Netz so stark wie sechs Elektrobacköfen. Bei einer ganzen Flotte wird schnell klar, dass die vorhandene Kapazität oft nicht ausreicht. Eine Erhöhung der Netzanschlussleistung ist jedoch teuer und langwierig. Hier kommt intelligentes Lastmanagement ins Spiel, das die verfügbare Leistung optimal verteilt und einen kostspieligen Netzausbau oft überflüssig macht.

Dynamisches Lastmanagement kann die Investitionskosten für die Infrastruktur um über signifikant senken, indem es teure Trafoerweiterungen vermeidet. Es misst den Gesamtstromverbrauch des Gebäudes in Echtzeit und gibt nur die überschüssige Leistung für die Ladevorgänge frei. So werden teure Lastspitzen vermieden, die den Strompreis für Unternehmen in die Höhe treiben. Die richtige Ladehardware ist ebenso entscheidend. Eine durchdachte Ladeinfrastruktur berücksichtigt folgende Aspekte:

  • AC-Ladepunkte (22 kW): Ideal für die nächtliche Aufladung der meisten Transporter innerhalb von 5-7 Stunden.

  • DC-Ladepunkte (bis 165 kW): Notwendig für schnelle Zwischenladungen, um Fahrzeuge in 60-90 Minuten wieder auf 80 % zu bringen.

  • Skalierbarkeit: Die Infrastruktur muss mit der Flotte wachsen können, ohne jedes Mal neu konzipiert zu werden.

  • Software-Integration: Ein zentrales System zur Steuerung und Überwachung aller Ladevorgänge ist unerlässlich für die Effizienz.

Die HEERO Flying HEEROs beraten Flottenbetreiber bei der Auslegung einer solchen maßgeschneiderten Ladeinfrastruktur für E-Busse und Transporter. Diese technische Grundlage ermöglicht es, die Fahrzeuge zuverlässig und kosteneffizient zu betreiben.

Der HEERO-Ansatz: Umrüstung und ganzheitliche Ladekonzepte

HEERO setzt auf einen pragmatischen und schnellen Weg zur Elektrifizierung: die D2E-Umrüstung (Diesel-to-Electric) für Mercedes-Benz Sprinter des Modells 907. Innerhalb von maximal 10 Arbeitstage (nur Modellreihe 907) wird ein bestehendes Dieselfahrzeug zu einem leistungsstarken E-Transporter mit bis zu 300 km Reichweite und einer 110 kWh Batterie. Dieser Ansatz schont nicht nur das Kapital, sondern erhält auch wertvolle Spezialaufbauten wie Kühlkoffer oder Kipper. Die umgerüsteten Fahrzeuge, basierend auf Modellen wie 319 oder 324, sind vollständig CVD-konform.

Unser Leistungsangebot geht jedoch über das Fahrzeug hinaus. Wir verstehen, dass eine erfolgreiche Elektrifizierung eine durchdachte Strategie für das Depotladen der Elektroflotte erfordert. Deshalb bieten wir eine umfassende Depot-Ladeberatung an. Unsere Experten analysieren Ihren Standort, Ihre Fahrprofile und Ihren Energiebedarf, um ein maßgeschneidertes Ladekonzept zu entwickeln. Dies umfasst die Planung der passenden AC- und DC-Ladeinfrastruktur sowie die Implementierung eines intelligenten Lastmanagements.

Wir bieten eine Komplettlösung aus einer Hand:

  1. Flottenanalyse: Bewertung des Elektrifizierungspotenzials Ihrer bestehenden Flotte.

  2. D2E-Umrüstung: Schnelle und effiziente Umrüstung Ihrer Sprinter (Modell 907).

  3. Neufahrzeuge: Ergänzung der Flotte durch HEERO eTransporter mit bis zu 500 km Reichweite.

  4. Ladeinfrastruktur-Planung: Konzeption und Auslegung der gesamten Wallboxen im Depot.

  5. Lastmanagement-Implementierung: Installation von Software zur Vermeidung von Lastspitzen und zur Kostenkontrolle.

Dieser ganzheitliche Ansatz stellt sicher, dass Ihre Elektroflotte nicht nur gesetzeskonform, sondern auch maximal wirtschaftlich betrieben wird.

FAQ

Was ist der größte Fehler beim Aufbau einer Ladeinfrastruktur im Depot?

Der häufigste Fehler ist die Unterschätzung des gesamten Energiebedarfs und das Fehlen eines dynamischen Lastmanagements. Viele Flottenbetreiber installieren lediglich Wallboxen, ohne den Netzanschluss und die Lastspitzen zu berücksichtigen. Dies führt oft zu extrem hohen Stromkosten oder sogar zu einem überlasteten Netzanschluss, was den Betriebsablauf stört. Eine professionelle Analyse der Anschlussleistung und des Fahrprofils ist daher vor jeder Installation unerlässlich.



Wie lange dauert das Laden eines E-Transporters im Depot?

Die Ladezeit hängt von der Ladetechnologie ab. An einer typischen 22 kW AC-Wallbox, die ideal für das Laden über Nacht ist, benötigt ein HEERO D2E-Sprinter mit 110 kWh Batterie etwa 5-6 Stunden von 0 auf 100 %. An einem 165 kW DC-Schnelllader kann dasselbe Fahrzeug in der Regel in 60 bis 90 Minuten auf 80 % aufgeladen werden, was für schnelle Einsätze während des Arbeitstages optimal ist.



Ist eine D2E-Umrüstung wirtschaftlicher als der Kauf eines neuen E-Fahrzeugs?

Für Flotten mit bestehenden Mercedes-Benz Sprintern (Modell 907), insbesondere solchen mit teuren Spezialaufbauten, ist die D2E-Umrüstung in der Regel die wirtschaftlichere Lösung. Sie vermeidet den Wertverlust des bestehenden Fahrzeugs und die hohen Kosten für einen neuen Spezialaufbau. Die Umrüstungskosten amortisieren sich durch die deutlich niedrigeren Betriebs- und Wartungskosten sowie die längere Nutzungsdauer des Gesamtsystems.



Welche Reichweite kann ich von einem umgerüsteten HEERO Sprinter erwarten?

Ein HEERO D2E-Sprinter auf Basis des Modells 907 erreicht eine Reichweite von bis zu 425 km (WLTP). Diese Reichweite ist für die meisten Anwendungsfälle im regionalen Verteilerverkehr, im Handwerk oder bei kommunalen Diensten mehr als ausreichend. Studien zeigen, dass rund 40-50 % der LKW täglich weniger als 300 km zurücklegen, wodurch das Fahrzeug am Ende des Tages bequem im Depot geladen werden kann.



Was passiert, wenn der Strombedarf im Depot die Netzanschlussleistung übersteigt?

Ohne ein Lastmanagementsystem würde dies zum Auslösen der Sicherungen und im schlimmsten Fall zu einem Stromausfall führen. Ein dynamisches Lastmanagementsystem verhindert dies aktiv. Es reduziert automatisch die Ladeleistung der Fahrzeuge, wenn der Gesamtverbrauch des Gebäudes ansteigt, und erhöht sie wieder, wenn Kapazitäten frei werden. So wird der Netzanschluss niemals überlastet und der Betrieb läuft stabil weiter.



Bietet HEERO eine Gewährleistung auf die D2E-Umrüstung?

Ja, HEERO bietet eine umfassende Gewährleistung auf alle im Rahmen der D2E-Umrüstung verbauten Komponenten, einschließlich der Batterie und des elektrischen Antriebsstrangs. Dies sichert Ihre Investition ab und typischerweise die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit unserer Technologie. Unsere Flying HEEROs stehen zudem für den Service und die Wartung zur Verfügung, um die maximale Verfügbarkeit Ihrer Flotte zu gewährleisten.