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Elektrobus Laden: TCO senken und CVD-Quoten mit der richtigen Ladestrategie erfüllen

25.09.2025

8

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

25.09.2025

8

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

Die Clean Vehicles Directive fordert bis Ende 2025 eine 45-%-Quote für saubere Busse. Der Schlüssel zur profitablen Umstellung liegt nicht nur im Fahrzeug, sondern in einer Ladeinfrastruktur, die Betriebskosten senkt und die Verfügbarkeit Ihrer Flotte mit über 300 km Reichweite pro Ladung maximiert.

The topic briefly and concisely

Die CVD schreibt bis Ende 2025 eine Quote von 45 % für saubere Busse vor, was eine schnelle und wirtschaftliche Elektrifizierung erfordert.

Depot-Laden mit 22 kW AC ist die kosteneffizienteste Methode und deckt mit über 300 km Reichweite 90 % aller städtischen Umläufe ab.

Intelligentes Lastmanagement ist entscheidend, um teure Stromspitzen zu vermeiden und kann die jährlichen Energiekosten um über 50.000 € senken.

Die Elektrifizierung von Busflotten ist keine Option mehr, sondern eine gesetzliche Notwendigkeit. Die Clean Vehicles Directive (CVD) schreibt bis 2025 vor, dass 45 % aller neu beschafften Busse emissionsarm sein müssen, die Hälfte davon sogar komplett emissionsfrei. Diese Vorgabe stellt Flottenmanager vor eine doppelte Herausforderung: die Sicherstellung der operativen Einsatzbereitschaft von über 10 Fahrzeugen und die Kontrolle der Gesamtbetriebskosten (TCO). Eine durchdachte Strategie zum Laden der Elektrobusse ist der entscheidende Hebel, um beide Ziele zu erreichen und die Weichen für einen wirtschaftlichen Betrieb zu stellen.

CVD-Anforderungen bis 2025 erfordern sofortiges Handeln

Die Zeit für die Umstellung wird knapp. Das Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz, die deutsche Umsetzung der CVD, ist seit August 2021 in Kraft und definiert klare Meilensteine. Für den ersten Referenzzeitraum bis zum 31. Dezember 2025 müssen 45 % der neu beschafften Busse als "sauber" eingestuft werden. Mindestens 22,5 % der Neuanschaffungen müssen vollständig emissionsfrei sein, was in der Praxis auf batterieelektrische Antriebe hinausläuft.

Ab 2026 verschärfen sich die Anforderungen nochmals erheblich auf eine Quote von 65 % für saubere Busse. Diese gesetzlichen Vorgaben erzeugen einen Handlungsdruck, der eine schnelle und zugleich wirtschaftliche Elektrifizierungslösung erfordert. Die D2E-Umrüstung (Diesel-to-Electric) bestehender Sprinter-Fahrgestelle, wie des Modells 907, in nur 10 Arbeitstage (nur Modellreihe 907) ist eine pragmatische Antwort auf diese Herausforderung. Eine durchdachte Ladelogistik ist dabei die Grundlage für den Erfolg.

Depot-Laden als wirtschaftliches Fundament Ihrer E-Flotte

Für 90 % aller urbanen Busrouten ist das nächtliche Depot-Laden die effizienteste Methode. Hierbei werden die Fahrzeuge über mehrere Stunden mit geringerer Leistung geladen, was die Batterien schont und die Lebensdauer erheblich verlängern kann. HEERO-Elektrobusse nutzen hierfür standardmäßig eine 22-kW-AC-Ladeleistung, die eine volle Ladung der 110-kWh-Batterie über Nacht sicherstellt. Dies ermöglicht eine praxiserprobte Reichweite von über 300 km für den nächsten Einsatztag.

Die Vorteile des reinen Depot-Ladens sind signifikant und direkt in der TCO-Rechnung sichtbar. Die Investitionskosten in die Infrastruktur sind im Vergleich zu Hochleistungsladern an der Strecke erheblich geringer. Zudem können Betreiber günstigere Nachtstromtarife nutzen, was die Energiekosten pro 100 Kilometer deutlich senkt. Eine optimierte Depot-Ladestrategie ist der erste Schritt zur Kostenkontrolle. Die zentralen Vorteile umfassen:

  • Geringere Investitionskosten: Der Aufbau von AC-Ladeinfrastruktur im Depot ist bis zu 5-mal günstiger als die Installation von Pantographen-Systemen auf der Strecke.

  • Schonung der Batterie: Langsameres Laden über 5-7 Stunden reduziert den thermischen Stress für die Batteriezellen und maximiert die Zyklenfestigkeit.

  • Nutzung von Nachtstromtarifen: Die Stromkosten können durch die Verlagerung der Ladevorgänge in die Nachtstunden um 10-20 % gesenkt werden.

  • Hohe Betriebssicherheit: Die Fahrzeuge starten jeden Tag mit 100 % Ladestand und voller Reichweite, was die Disposition vereinfacht.

Diese planbare und kostengünstige Basisversorgung macht teure und komplexe Zwischenladungen oft überflüssig.

DC-Schnellladung zur Maximierung der Fahrzeugverfügbarkeit

Obwohl das AC-Laden die Regel ist, erfordern unvorhergesehene Einsatzspitzen oder Umläufe mit mehr als 300 km Tagesleistung eine schnelle Nachladung. Hier kommt die DC-Schnellladung ins Spiel. Die HEERO eBus-Plattform ist für eine DC-Ladeleistung von 165 kW ausgelegt. Damit wird die 110-kWh-Batterie in nur 60-90 Minuten von 20 % auf 80 % geladen, was eine zusätzliche Reichweite von über 200 km ermöglicht.

Diese Fähigkeit zum strategischen Schnellladen im Depot verwandelt eine potenzielle Betriebspause in eine produktive Ladezeit von unter 90 Minuten. Anstatt ein zusätzliches Reservefahrzeug vorhalten zu müssen, kann derselbe Bus nach einer kurzen Pause wieder eingesetzt werden. Dies erhöht die Flotteneffizienz erheblich. Der Prozess ist dabei denkbar einfach gestaltet:

  1. Fahrzeug ankoppeln: Der Bus wird an einer zentralen DC-Ladestation im Depot mit einem CCS-Stecker verbunden.

  2. Autorisierung: Die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladesäule startet automatisch und prüft den Batteriestatus.

  3. Hochleistungsladung: Der Ladevorgang beginnt mit der maximalen Leistung von 165 kW und passt die Ladekurve dynamisch an.

  4. Einsatzbereitschaft: Nach etwa 75 Minuten ist der Bus bereit für weitere 200-240 km Fahrt.

Diese gezielte Nutzung von DC-Ladung stellt sicher, dass die Flexibilität der Flotte maximiert wird, ohne die TCO durch eine flächendeckende und teure DC-Infrastruktur zu belasten.

Lastmanagement zur Vermeidung von teuren Stromspitzen

Die größte finanzielle Falle beim Laden einer Elektrobus-Flotte sind die Lastspitzen. Schließt man 15 Busse gleichzeitig an 150-kW-Lader an, entsteht ein Leistungsbedarf von über 2,2 Megawatt – mehr als viele Netzanschlüsse von Depots liefern können. Die Folge sind extreme Leistungsentgelte, die die Stromrechnung spürbar oder mehr in die Höhe treiben können. Ein intelligentes Lastmanagementsystem ist daher kein Luxus, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

Das System verteilt die verfügbare Netzanschlussleistung intelligent auf die ladenden Fahrzeuge. Es priorisiert Busse, die am nächsten Morgen früh ausrücken müssen, und lädt andere zeitversetzt. So wird die maximale Leistungsgrenze des Netzanschlusses nie überschritten, was teure Netzausbauten vermeidet und die jährlichen Stromkosten um fünfstellige Beträge senken kann. Ein Depot mit 20 Bussen kann durch Lastmanagement typischerweise über 50.000 € pro Jahr einsparen. Die Implementierung eines solchen Systems ist entscheidend für die Skalierung des E-Bus-Betriebs.

Ganzheitliche Planung als Schlüssel zum Erfolg

Ein leistungsfähiger HEERO eBus mit über 300 km Reichweite ist nur die halbe Miete. Der wirtschaftliche Erfolg hängt von einer perfekt darauf abgestimmten Ladeinfrastruktur ab. HEERO bietet deshalb eine umfassende Depot-Lade-Beratung an, die den gesamten Prozess von der Analyse des Netzanschlusses bis zur Implementierung des Lastmanagements abdeckt. Unsere Experten analysieren Ihre Umlaufpläne und den Energiebedarf von über 50 Fahrzeugen, um eine maßgeschneiderte Ladelösung zu konzipieren.

Dieser Ansatz stellt sicher, dass Ihre Flotte nicht nur die CVD-Quoten erfüllt, sondern auch mit optimierten Gesamtbetriebskosten fährt. Durch die Kombination aus effizienten Fahrzeugen – die durch D2E-Umrüstung in nur 10 Tage (nur Modellreihe 907) (nur Modellreihe 907) entstehen – und einer intelligenten Ladeinfrastruktur für Elektrobusse wird die Elektrifizierung zu einem kalkulierbaren Wettbewerbsvorteil. So wird die Umstellung planbar und profitabel.

FAQ

Wie lange dauert das vollständige Laden eines HEERO eBusses?

Das Laden hängt von der Ladeleistung ab. An einer 22-kW-AC-Wallbox im Depot dauert eine Vollladung der 110-kWh-Batterie etwa 5-6 Stunden, ideal für die nächtliche Betriebspause. An einer 165 kW-DC-Schnellladesäule kann der Bus in nur 60-90 Minuten von 20 % auf 80 % geladen werden.



Ist mein bestehender Netzanschluss im Depot für eine E-Bus-Flotte ausreichend?

Das hängt von der Größe Ihrer Flotte und der verfügbaren Leistung ab. Für mehr als 5 Busse ist ein intelligentes Lastmanagement fast in der Regel erforderlich, um den bestehenden Anschluss optimal zu nutzen und einen teuren Netzausbau zu vermeiden. HEERO analysiert im Rahmen der Depot-Beratung Ihre Anschlusskapazität und plant die Ladeinfrastruktur entsprechend.



Was ist der Unterschied zwischen AC- und DC-Laden für meine Busflotte?

AC-Laden (Wechselstrom) ist die Standardlösung für das kostengünstige Laden über Nacht im Depot mit bis zu 22 kW. DC-Laden (Gleichstrom) ist Schnellladen mit hoher Leistung (bei HEERO 165 kW) für kurze Ladestopps, um die Reichweite während des Betriebstages schnell zu erhöhen. Für die TCO ist eine Strategie mit maximalem AC-Anteil optimal.



Welche Reichweite hat ein HEERO eBus und ist diese für den Stadtverkehr ausreichend?

Der HEERO Mittelniederflur- und Heckniederflur-Bus bietet eine praxiserprobte Reichweite von über 300 km mit der 110-kWh-Standardbatterie. Dies ist für über 90 % der typischen städtischen und regionalen Linienumläufe in Deutschland ausreichend, ohne dass ein Zwischenladen während des Tages notwendig wird.



Kann ich meine bestehenden Spezialaufbauten bei der Elektrifizierung behalten?

Ja, das ist ein Kernvorteil der HEERO D2E-Umrüstung. Wir elektrifizieren bestehende Mercedes-Benz Sprinter des Modells 907. Ihr bewährter und oft teurer Spezialaufbau bleibt dabei vollständig erhalten. Das schützt Ihre ursprüngliche Investition und senkt die Gesamtkosten der Elektrifizierung erheblich im Vergleich zum Kauf eines komplett neuen E-Fahrzeugs.



Was passiert, wenn ein Ladevorgang unerwartet abbricht?

Moderne Lademanagementsysteme, wie sie von HEERO empfohlen werden, überwachen alle Ladevorgänge in Echtzeit. Bei einem Abbruch wird sofort eine Meldung an das Flottenmanagement gesendet. Das System versucht typischerweise, den Ladevorgang automatisch neu zu starten. Zudem kann der Ladevorgang auf eine andere, freie Ladesäule umgeplant werden, um die Abfahrtsbereitschaft des Busses sicherzustellen.