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Ladekarten für Elektroautos: So optimieren Flottenbetreiber 2025 ihre Ladekosten unterwegs

14.10.2025

8

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

14.10.2025

8

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

Die Umstellung auf E-Transporter stellt Flottenmanager vor neue Herausforderungen, insbesondere beim Laden unterwegs. Hunderte Anbieter und unübersichtliche Tarife erschweren die Kostenkontrolle. Eine durchdachte Strategie für Ladekarten im Elektroauto-Fuhrpark ist entscheidend, um die TCO effektiv zu senken.

The topic briefly and concisely

Eine zentrale Ladekarte mit Zugang zu einem großen Roaming-Netzwerk ist für Flottenbetreiber unerlässlich, um Kosten zu kontrollieren.

Vertragsbasiertes Laden ist für gewerbliche Flotten erheblich günstiger als das spontane Ad-hoc-Laden per Kreditkarte.

Die Kombination aus einer 165 kW-DC-Ladefähigkeit und einer smarten Ladekarten-Strategie minimiert Standzeiten und maximiert die...

Die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugflotten ist zur Erfüllung der Clean Vehicles Directive (CVD) unumgänglich. Doch mit der Anschaffung oder der D2E (Diesel-to-Electric)-Umrüstung (Diesel-to-Electric) von Fahrzeugen wie dem Mercedes-Benz Sprinter ist nur der erste Schritt getan. Die wahre Komplexität zeigt sich im operativen Betrieb: dem Laden unterwegs. Ein unübersichtlicher Markt mit über 200 Ladetarif-Anbietern in Deutschland und variablen Kostenstrukturen kann die Gesamtbetriebskosten (TCO) schnell in die Höhe treiben. Für Flottenbetreiber ist eine zentrale Ladekarten-Lösung daher kein Komfort, sondern eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit zur Steuerung von Effizienz und Ausgaben.

Marktfragmentierung als Kostenfalle für E-Flotten

Der deutsche Markt für öffentliche Ladeinfrastruktur ist stark fragmentiert. Zum 1. Oktober 2025 zählte die Bundesnetzagentur 179.938 öffentliche Ladepunkte, betrieben von einer Vielzahl von Unternehmen. Diese Vielfalt führt zu einem unübersichtlichen Mix aus Preismodellen, die pro Kilowattstunde (kWh), pro Minute oder als Pauschale abrechnen, oft ergänzt durch Blockiergebühren. Für Fahrer bedeutet dies, mehrere Ladekarten oder Apps mitführen zu müssen, was ineffizient ist und die Abrechnung für das Flottenmanagement verkompliziert. Laut einer Studie sind fast 10 % der Flottenbetreiber unzufrieden mit der Preistransparenz und dem Akzeptanznetzwerk ihres Anbieters. Diese Intransparenz erschwert eine präzise TCO-Kalkulation erheblich. Eine konsolidierte Lösung, die den Zugang zu einem großen Netzwerk über eine einzige Karte ermöglicht, ist daher essenziell. Die Komplexität der Preisstrukturen erfordert eine strategische Auswahl des Anbieters, um unvorhergesehene Kosten zu vermeiden.

Roaming-Netzwerke zur Vereinfachung des Ladevorgangs nutzen

Die Lösung für den fragmentierten Markt liegt im sogenannten Roaming. Ähnlich wie im Mobilfunk ermöglichen Roaming-Abkommen zwischen Ladeanbietern (EMPs) und Ladesäulenbetreibern (CPOs) das Laden an fremden Säulen mit nur einem Vertrag. Mit einer einzigen Ladekarte können Fahrer so auf hunderttausende Ladepunkte in ganz Europa zugreifen. Allerdings ist Vorsicht geboten: Roaming kann mit zusätzlichen Gebühren verbunden sein, die die Ladekosten um bis zu 3 Cent pro kWh erhöhen können. Die Wahl eines Anbieters mit einem großen eigenen Ladenetz und fairen, transparenten Roaming-Konditionen ist entscheidend. Für Flottenmanager ist es wichtig, die Preisstruktur genau zu prüfen. Eine gute Übersicht über die passende Ladestation unterwegs ist dabei unerlässlich. Folgende Kostenfaktoren sind typischerweise zu beachten:

  • Grundgebühr: Eine monatliche feste Gebühr für die Kartennutzung.

  • Arbeitspreis (pro kWh): Die Kosten für die tatsächlich geladene Energie.

  • Zeittarif (pro Minute): Kosten für die Dauer des Ladevorgangs, oft bei DC-Schnellladesäulen.

  • Blockiergebühr: Zusätzliche Kosten nach einer bestimmten Lade- oder Parkzeit, um die Säule freizuhalten.

  • Roaming-Aufschlag: Gebühren für die Nutzung von Ladesäulen außerhalb des eigenen Netzwerks.

Eine sorgfältige Analyse dieser Komponenten ist die Basis für eine wirtschaftliche Ladelösung.

Die Auswahl der richtigen Ladekarten-Lösung für den Fuhrpark

Die Auswahl der passenden Ladekarte für eine gewerbliche Flotte erfordert eine systematische Herangehensweise. Anders als bei Privatnutzern stehen hier die zentrale Verwaltung und eine konsolidierte Abrechnung im Vordergrund. Eine Studie aus 2025 zeigt, dass für 78 % der Unternehmen eine Kombikarte für Laden und Tanken bereits Standard ist. Für reine E-Flotten ist eine spezialisierte Ladekarte jedoch effizienter. Ein entscheidendes Kriterium ist die Software-Integration zur automatisierten Abrechnung aller Ladevorgänge. Dies reduziert den administrativen Aufwand erheblich. Eine gute Ladelösung bietet zudem detaillierte Reportings über das Ladeverhalten und die entstandenen Kosten pro Fahrzeug. Das Wissen um die Unterschiede zwischen Schnellladen und Normalladen hilft bei der Optimierung der Routenplanung. Beachten Sie folgende Schritte bei der Auswahl:

  1. Bedarfsanalyse: Ermitteln Sie die typischen Routen und den Ladebedarf Ihrer Flotte (Depot- vs. Unterwegsladung).

  2. Netzabdeckung prüfen: Stellen Sie sicher, dass der Anbieter eine hohe Abdeckung an relevanten Standorten und entlang wichtiger Verkehrsachsen bietet.

  3. Preis- und Vertragsmodelle vergleichen: Analysieren Sie Tarife ohne Grundgebühr versus solche mit festen monatlichen Kosten und günstigeren kWh-Preisen.

  4. Verwaltungsportal testen: Prüfen Sie die Benutzerfreundlichkeit des Backends für Flottenmanager (z.B. Kartenverwaltung, Rechnungsübersicht, Reporting).

  5. Skalierbarkeit sicherstellen: Die Lösung sollte mit Ihrer Flotte wachsen und die einfache Integration neuer Fahrzeuge und Karten ermöglichen.

Diese strukturierte Vorgehensweise sichert eine zukunftssichere und kosteneffiziente Ladeinfrastruktur für unterwegs.

Ad-hoc-Laden vs. vertragsbasiertes Laden: Eine TCO-Entscheidung

Seit Inkrafttreten der europäischen AFIR-Verordnung im April 2024 muss an neuen öffentlichen Ladesäulen das Ad-hoc-Laden, also das spontane Laden ohne Vertrag per Kredit- oder Debitkarte, möglich sein. Dies erhöht die Flexibilität, ist für gewerbliche Flotten jedoch fast in der Regel die teurere Option. Eine ADAC-Analyse ergab, dass Ad-hoc-Laden erheblich teurer sein kann als vertragsbasiertes Laden beim selben Anbieter. Für Flottenbetreiber ist das vertragsbasierte Laden über eine dedizierte Ladekarte die einzig wirtschaftlich sinnvolle Lösung. Es ermöglicht nicht nur günstigere und planbare kWh-Preise, sondern auch eine zentrale, steuerkonforme Abrechnung aller Ladevorgänge. Die manuelle Sammlung von Einzelbelegen entfällt, was den Verwaltungsaufwand drastisch reduziert. Zudem bieten Vertragstarife oft Zugang zu exklusiven Ladenetzen und Services. Die Kenntnis über die Fallstricke beim Roaming ist dabei von großer Bedeutung. Die AFIR-Verordnung zielt zwar auf Preistransparenz ab, doch die besten Konditionen erhalten Flottenkunden weiterhin nur über Rahmenverträge.

Effizientes Laden unterwegs mit leistungsstarker Fahrzeugtechnik

Die beste Ladekarten-Strategie ist nur so gut wie die Ladetechnik des Fahrzeugs. Die Ladeleistung bestimmt maßgeblich die Standzeit und damit die Produktivität des Fahrers. Der HEERO D2E-Sprinter ist mit einer DC-Ladeleistung von 165 kW ausgestattet. Dies ermöglicht es, die 110-kWh-Batterie in der Regel in 60 bis 90 Minuten von 20 % auf 80 % aufzuladen. Diese kurze Ladedauer ist optimal für die gesetzlich vorgeschriebene Fahrerpause von 45 Minuten. Die hohe Ladeleistung minimiert unproduktive Wartezeiten und maximiert die Einsatzzeit des Fahrzeugs. Flottenmanager sollten bei der Routenplanung gezielt High-Power-Charging (HPC)-Stationen mit über 150 kW Leistung ansteuern, um diesen Vorteil voll auszuschöpfen. In Deutschland wächst die Zahl dieser Schnelllader stark; sie stieg innerhalb eines Jahres spürbar. Die Unterscheidung zwischen AC- und DC-Laden ist hierbei fundamental für die Planung. Eine intelligente Kombination aus einer guten Ladekarte und einem schnellladefähigen Fahrzeug wie dem HEERO eTransporter mit bis zu 500 km Reichweite sichert maximale Effizienz im anspruchsvollen Logistikalltag.

FAQ

Wie viele Ladekarten benötigt ein Fahrer für eine deutschlandweite Abdeckung?

Dank Roaming-Netzwerken genügt in der Regel eine einzige Ladekarte eines großen Anbieters. Diese ermöglicht den Zugang zu hunderttausenden Ladepunkten in Deutschland und Europa. Die Auswahl sollte auf einen Anbieter mit breiter Akzeptanz und transparenten Roaming-Gebühren fallen, um die Verwaltung zu vereinfachen.



Was sind die größten Kostenfallen beim mobilen Laden von E-Transportern?

Die größten Kostenfallen sind unklare Roaming-Gebühren, teures Ad-hoc-Laden ohne Vertrag und Blockiergebühren. Letztere fallen an, wenn das Fahrzeug nach dem Ladevorgang zu lange an der Säule verbleibt. Eine Ladekarte mit einem transparenten Tarif und eine gute Ladeplanung helfen, diese Kosten zu vermeiden.



Lässt sich die Abrechnung von Ladevorgängen automatisieren?

Ja, professionelle Ladekarten-Anbieter für Flotten bieten digitale Verwaltungsplattformen. Alle Ladevorgänge der Flotte werden automatisch erfasst und in einer monatlichen Sammelrechnung zusammengefasst. Dies ermöglicht eine einfache Zuweisung der Kosten zu einzelnen Fahrzeugen und reduziert den administrativen Aufwand erheblich.



Warum ist vertragsbasiertes Laden für Flotten in der Regel besser als Ad-hoc-Laden?

Vertragsbasiertes Laden bietet Flotten planbare und deutlich niedrigere Kosten pro Kilowattstunde. Zudem entfällt die Notwendigkeit für Fahrer, Einzelbelege zu sammeln, da alle Transaktionen zentral und steuerkonform abgerechnet werden. Ad-hoc-Laden ist eine Notlösung und keine wirtschaftliche Dauerstrategie für Unternehmen.



Welchen Einfluss hat die Ladeleistung des Fahrzeugs auf die Kosten unterwegs?

Eine hohe DC-Ladeleistung, wie die 165 kW des HEERO D2E-Sprinters, reduziert die Standzeit an der Ladesäule erheblich. Kürzere Ladezeiten bedeuten weniger Blockiergebühren und vor allem eine höhere Produktivität des Fahrers und des Fahrzeugs. Die Investition in schnellladefähige Fahrzeuge optimiert somit direkt die Gesamtbetriebskosten.



Was regelt die AFIR-Verordnung für das Laden unterwegs?

Die "Alternative Fuels Infrastructure Regulation" (AFIR) der EU schafft einen einheitlichen Rechtsrahmen für Ladeinfrastruktur. Sie schreibt unter anderem vor, dass an neuen Ladesäulen Ad-hoc-Laden mit gängigen Zahlungsmethoden wie Kreditkarten möglich sein muss. Ziel ist mehr Transparenz und Nutzerfreundlichkeit, insbesondere für grenzüberschreitendes Laden.