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Roaming-Laden für Elektroautos: TCO-Kontrolle für Ihre Flotte

08.10.2025

8

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

08.10.2025

8

Minutes

Michael Holzwig

Use-Case-Experte

Das öffentliche Laden von E-Nutzfahrzeugen birgt durch Roaming-Gebühren oft unkalkulierbare Kosten. Für Flottenbetreiber wird die Kontrolle der Gesamtbetriebskosten (TCO) zur Herausforderung. Entdecken Sie Strategien, um die Preisintransparenz zu umgehen und Ihre Flotte wirtschaftlich zu betreiben.

The topic briefly and concisely

Roaming ermöglicht das Laden an Ladesäulen verschiedener Anbieter mit nur einem Vertrag, führt aber oft zu unkalkulierbaren Mehrkosten.

Die EU-Verordnung AFIR verbessert die Preistransparenz durch verpflichtendes Ad-hoc-Laden mit klarer Preisanzeige an neuen Schnellladesäulen.

Die wirksamste TCO-Kontrolle wird durch die Maximierung des günstigen Depotladens erreicht, was durch Fahrzeuge mit hoher Reichweite (bis zu 300 km)..

Die Elektrifizierung von Nutzfahrzeugflotten ist zur Erfüllung der Clean Vehicles Directive (CVD) unumgänglich. Während das Depotladen die kostengünstigste Methode darstellt, ist das öffentliche Laden für viele Routen erforderlich. Hier wird das „Roaming-Laden für Elektroautos“ zum zentralen Thema. Unterschiedliche Anbieter und unklare Preisstrukturen können die Betriebskosten unvorhersehbar in die Höhe treiben. Für Flottenmanager bedeutet dies einen erheblichen administrativen Aufwand und eine Gefahr für die TCO-Planung. Eine durchdachte Strategie, kombiniert mit Fahrzeugen, die über hohe Reichweiten und Ladeleistungen verfügen, ist der Schlüssel zur Effizienz.

E-Roaming: Das Laden an fremden Ladesäulen verstehen

E-Roaming ermöglicht es Fahrern, mit nur einem Ladevertrag die Stationen verschiedener Betreiber zu nutzen. Möglich machen dies Plattformen wie Hubject oder Gireve, die als Vermittler zwischen Ladeinfrastrukturbetreibern (CPOs) und Mobilitätsdienstleistern (EMPs) agieren. In Deutschland waren laut Bundesnetzagentur zum 1. Oktober 2025 bereits 179.938 öffentliche Ladepunkte in Betrieb. Diese Vernetzung ist essenziell, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Für Flotten bedeutet dies Flexibilität, aber auch eine neue Komplexität bei der Kostenkontrolle. Die Abrechnung erfolgt über den eigenen Anbieter, der jedoch oft Aufschläge für die Nutzung fremder Netze berechnet. Ein solides Verständnis dieser Zusammenhänge ist der erste Schritt zur Kostenoptimierung, wie sie durch eine Analyse von Ladekarten-Optionen erreicht werden kann. Die Vielfalt der Anbieter und Tarife erfordert eine genaue Prüfung, um die wirtschaftlichste Lösung für den Fuhrpark zu finden.

Kostenfallen beim Roaming: Versteckte Gebühren und Preisintransparenz

Die Kosten für das Roaming-Laden können erheblich variieren und sind oft intransparent. Während das Laden im Mobilfunknetz EU-weit reguliert ist, können beim E-Auto-Laden deutliche Mehrkosten entstehen. Diese setzen sich typischerweise aus mehreren Komponenten zusammen:

  • Dem Arbeitspreis pro Kilowattstunde (kWh) des CPO.

  • Einer Gebühr der Roaming-Plattform, die oft 2 bis 4 Cent pro kWh beträgt.

  • Verwaltungskosten des eigenen EMP von 3 bis 5 Cent pro kWh.

  • Möglichen zusätzlichen Blockier- oder Startgebühren.

Diese Struktur führt dazu, dass der Endpreis pro Ladevorgang erheblich höher liegen kann als beim Direktladen. Für einen Flottenmanager ist es nahezu unmöglich, diese Kosten ohne spezialisierte Software nachzuvollziehen. Ein effizientes Auffinden von Ladestationen hilft, aber löst nicht das Problem der Preisunterschiede. Diese Intransparenz stellt ein erhebliches Risiko für die TCO-Kalkulation dar und erschwert die wirtschaftliche Planung der Flottenelektrifizierung.

AFIR-Verordnung: Mehr Transparenz für das Ad-hoc-Laden

Die „Alternative Fuels Infrastructure Regulation“ (AFIR) der EU, die seit dem 13. April 2024 gilt, soll die Intransparenz reduzieren. Die Verordnung schreibt vor, dass an allen neu errichteten öffentlichen DC-Schnellladepunkten (ab 50 kW) eine Ad-hoc-Zahlung per Kartenleser oder kontaktloser Funktion möglich sein muss. Für AC-Ladepunkte genügt ein dynamischer QR-Code. Ziel ist es, das Laden ohne Vorabvertrag zu vereinfachen und die Preise klar pro kWh, pro Minute oder pro Ladevorgang auszuweisen. Bis zum 1. Januar 2027 müssen auch bestehende Schnelllader entlang des TEN-V-Straßennetzes nachgerüstet werden. Diese Regelung stärkt die Position der Nutzer, indem sie einen direkten Preisvergleich an der Ladesäule ermöglicht. Für Flottenbetreiber ist dies ein Fortschritt, ersetzt jedoch keine umfassende Lade- und Kostenmanagement-Strategie, die auch das Verhältnis von AC- zu DC-Laden berücksichtigt.

Strategien zur TCO-Optimierung für E-Fahrzeugflotten

Die effektivste Methode zur Senkung der Ladekosten ist die Maximierung des Depotladens am eigenen Betriebsstandort. Hier liegen die Stromkosten typischerweise deutlich unter 30 Cent pro kWh. Das öffentliche Laden sollte nur bei Bedarf erfolgen. Folgende Strategien helfen, die TCO unter Kontrolle zu halten:

  1. Auswahl eines Flotten-Ladekartenanbieters: Spezialisierte Anbieter bündeln den Zugang zu tausenden Ladepunkten und liefern eine konsolidierte Monatsrechnung.

  2. Analyse des Roaming-Netzwerks: Wählen Sie einen Anbieter, dessen Partnernetzwerk die häufig genutzten Regionen Ihrer Flotte optimal abdeckt.

  3. Implementierung von Lade-Richtlinien: Definieren Sie klare Regeln für Fahrer, wann und wo öffentlich geladen werden darf, um teure Ad-hoc-Ladevorgänge zu minimieren.

  4. Nutzung von Telematik-Daten: Analysieren Sie Fahr- und Ladedaten, um Routen zu optimieren und den Bedarf an öffentlichem Laden zu reduzieren.

Die Kombination aus Depotladen und einer smarten öffentlichen Ladestrategie kann die Energiekosten um über signifikant senken. Eine durchdachte Planung des Ladens unterwegs ist dabei entscheidend. So wird die Abhängigkeit von teuren und unübersichtlichen Roaming-Tarifen strategisch minimiert.

Fahrzeugtechnologie als Schlüssel zur Unabhängigkeit

Die beste Strategie gegen hohe Roaming-Kosten ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Die Technologie des Fahrzeugs spielt hierbei die entscheidende Rolle. Ein HEERO D2E-umgerüsteter Sprinter (Modell 907) verfügt über eine Reichweite von bis zu 300 km. Diese hohe Reichweite ermöglicht es, die meisten täglichen Routen ohne Zwischenladen abzuschließen und über Nacht kostengünstig im Depot zu laden. Jeder vermiedene öffentliche Ladevorgang ist eine direkte Einsparung bei den Betriebskosten. Sollte das Laden unterwegs unumgänglich sein, sorgt die DC-Ladeleistung von 165 kW dafür, dass der Akku in 60-90 Minuten zu 80 % geladen ist. Diese kurze Standzeit minimiert die Ausfallzeiten und senkt das Risiko von Blockiergebühren, die bei langsamerem Normalladen anfallen können. Die Investition in ein Fahrzeug mit überlegener Reichweite und Ladeleistung ist somit eine direkte Investition in die Senkung des TCO.

Fazit: Roaming-Kosten durch Planung und Technologie beherrschen

Das Roaming-Laden für Elektroautos bleibt eine komplexe Herausforderung für Flottenbetreiber. Die unübersichtlichen Kostenstrukturen vieler Anbieter können die TCO-Planung erheblich erschweren. Die AFIR-Verordnung schafft zwar mehr Transparenz beim Ad-hoc-Laden, doch die wirksamste Kontrolle erreichen Flotten durch eine strategische Kombination aus Depotladen und der Wahl des richtigen Fahrzeugs. Modelle wie der HEERO eTransporter mit bis zu 500 km Reichweite reduzieren die Notwendigkeit des öffentlichen Ladens auf ein Minimum. Die Priorisierung des Depotladens und der Einsatz reichweitenstarker Fahrzeuge sind die pragmatischsten Hebel zur TCO-Optimierung. Eine professionelle Beratung zum Aufbau der eigenen Ladeinfrastruktur ist daher der erste Schritt zu einer wirtschaftlich erfolgreichen Elektrifizierung. Vereinbaren Sie eine Beratung, um Ihre Flottenanalyse zu starten und den TCO Ihrer Flotte zu berechnen.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen einem CPO und einem EMP?

Ein Charge Point Operator (CPO) betreibt die physische Ladeinfrastruktur. Ein E-Mobility Service Provider (EMP) schließt Verträge mit den Fahrern ab und ermöglicht ihnen den Zugang zu verschiedenen Ladenetzen, einschließlich derer von anderen CPOs, über Roaming-Vereinbarungen. HEERO berät Sie bei der Auswahl der richtigen Partner für Ihre Depotladeinfrastruktur.



Ist Roaming-Laden in der Regel teurer als direktes Laden?

In der Regel ja. Beim Roaming fallen zusätzliche Gebühren für die Vermittlungsplattform und den Verwaltungsaufwand des EMP an. Diese Kosten werden an den Endkunden weitergegeben und können den Preis pro kWh um mehrere Cent erhöhen. Daher ist das Laden direkt bei einem Anbieter ohne Roaming oder im eigenen Depot typischerweise die günstigste Option.



Wie hilft die Fahrzeugreichweite, Roaming-Kosten zu senken?

Eine hohe Fahrzeugreichweite, wie die bis zu 425 km des HEERO D2E-Sprinters, reduziert die Notwendigkeit für ungeplante Ladestopps unterwegs. Die meisten täglichen Touren können ohne externes Laden absolviert werden. Das Fahrzeug kehrt mit Restreichweite zum Depot zurück und wird dort über Nacht mit günstigem Strom geladen, was die Abhängigkeit von teuren öffentlichen Ladesäulen minimiert.



Löst die AFIR-Verordnung das Problem der hohen Roaming-Kosten?

Die AFIR-Verordnung löst nicht direkt das Problem der Roaming-Kosten, aber sie schafft mehr Transparenz. Durch die Pflicht zur Anzeige von Ad-hoc-Preisen direkt an der Säule können Fahrer die Kosten vor dem Laden vergleichen. Dies erhöht den Wettbewerbsdruck, senkt aber nicht automatisch die Roaming-Aufschläge, die bei vertragsbasiertem Laden anfallen.



Bietet HEERO eine eigene Ladekarte für öffentliches Laden an?

Nein, HEERO konzentriert sich auf die Bereitstellung hocheffizienter E-Nutzfahrzeuge und die Beratung für die optimale Depotladeinfrastruktur. Wir sehen das Laden am eigenen Betriebsstandort als primäre und kostengünstigste Lösung. Für das notwendige öffentliche Laden empfehlen wir spezialisierte Flottenkartenanbieter und unterstützen Sie bei der Auswahl der passenden Lösung.



Kann ich die Ladekosten meiner Fahrer im Außendienst kontrollieren?

Ja, durch den Einsatz einer spezialisierten Flotten-Ladekarte erhalten Sie eine zentrale, transparente Abrechnung aller Ladevorgänge. In Kombination mit Telematik-Daten aus den Fahrzeugen können Sie Ladeverhalten analysieren, Richtlinien durchsetzen und die Routenplanung optimieren, um teure und ineffiziente Ladestopps zu vermeiden. Dies ist ein Kernbestandteil eines modernen Flottenmanagements.