Ladestationen unterwegs finden: Effiziente Ladeplanung für E-Flotten
Die operative Effizienz einer E-Flotte hängt von durchdachter Ladeplanung ab. Mit fast 180.000 öffentlichen Ladepunkten in Deutschland ist die Infrastruktur vorhanden. Entscheidend ist die richtige Strategie, um Standzeiten zu minimieren und die Total Cost of Ownership (TCO) aktiv zu senken.
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Mit fast 180.000 öffentlichen Ladepunkten in Deutschland ist eine solide Ladeinfrastruktur für E-Flotten die Basis für den operativen Erfolg.
Spezialisierte Lade-Apps und Routenplaner sind entscheidend, um Ladestopps effizient in die Tourenplanung zu integrieren und Standzeiten zu...
E-Roaming und die Pflicht zum Ad-hoc-Laden per Kreditkarte vereinfachen den Zugang und die Abrechnung an den Ladesäulen erheblich.
Für Flottenmanager ist die Frage, wie man eine Ladestation unterwegs findet, zentral für die Einsatzplanung. Die Sorge vor unproduktiven Pausen und Reichweitenproblemen ist ein wesentlicher Punkt bei der Elektrifizierung. Doch die Faktenlage hat sich geändert: Die öffentliche Ladeinfrastruktur in Deutschland ist mit Stand Oktober 2025 auf fast 180.000 Ladepunkte angewachsen. Das Problem ist nicht mehr die Verfügbarkeit, sondern die intelligente Integration der Ladevorgänge in die täglichen Abläufe. Eine strategische Routen- und Ladeplanung ist der Schlüssel, um die Vorteile der Elektromobilität, wie die niedrigeren Betriebskosten, voll auszuschöpfen und die gesetzlichen Anforderungen der Clean Vehicles Directive (CVD) zu erfüllen.
Ladeinfrastruktur in Deutschland: Ein solides Fundament für Flotten
Die Basis für eine erfolgreiche Elektrifizierung von Nutzfahrzeugflotten ist eine verlässliche Ladeinfrastruktur. Per 1. Oktober 2025 verzeichnete die Bundesnetzagentur exakt 179.938 öffentliche Ladepunkte in Deutschland. Diese Zahl allein belegt die hohe Dichte des verfügbaren Netzes. Für gewerbliche Nutzer ist jedoch eine andere Kennzahl entscheidend: die Anzahl der DC-Schnellladepunkte.
Von der Gesamtzahl sind 44.247 als Schnellladepunkte klassifiziert, was einem Zuwachs von 34 % innerhalb nur eines Jahres entspricht. Dieser überproportionale Ausbau im DC-Bereich ist für Flottenbetreiber von strategischer Bedeutung. Ein HEERO D2E-Sprinter kann mit bis zu 165 kW laden, was Standzeiten erheblich verkürzt. Der Fokus des Netzausbaus auf leistungsstarke Lader unterstützt direkt die TCO-Reduktion durch minimierte Pausenzeiten. Mehr zum Thema Schnellladen vs. Normalladen finden Sie in unserem Blog. Die wachsende Infrastruktur schafft somit die Voraussetzung für den nächsten Schritt: die Nutzung digitaler Werkzeuge zur optimalen Planung.
Digitale Werkzeuge: Die richtigen Lade-Apps und Routenplaner nutzen
Die reine Verfügbarkeit von Ladepunkten löst die operative Herausforderung nicht allein. Erst spezialisierte Software macht das Netz für Flotten effizient nutzbar. Moderne Lade-Apps und Flottenmanagement-Systeme bieten hierfür entscheidende Funktionen. Sie ermöglichen es, Ladestationen unterwegs zu finden und wichtige Parameter in Echtzeit zu prüfen.
Eine effektive Tourenplanung berücksichtigt weit mehr als nur den Standort. Folgende Daten sind entscheidend:
Verfügbarkeit des Ladepunkts in Echtzeit
Ladeleistung (AC/DC in kW)
Steckertyp (in Europa typischerweise CCS für DC-Laden)
Kosten pro kWh oder pro Minute
Authentifizierungs- und Bezahlmethoden
Integrierte Routenplaner für E-Fahrzeuge kalkulieren die optimale Strecke inklusive notwendiger Ladestopps. Sie beziehen dabei den aktuellen State of Charge (SoC) der Fahrzeugbatterie und den spezifischen Verbrauch mit ein. So wird die geschätzte Ladezeit von 20 auf 80 Prozent direkt in den Fahrplan integriert. Mit den passenden digitalen Werkzeugen wird der Zugang zu Ladesäulen planbar und transparent.
Zugang und Bezahlung: Ladekarten, Roaming und Ad-hoc-Laden vereinfachen
Ein fragmentierter Markt mit unzähligen Anbietern war lange eine Hürde beim öffentlichen Laden. Dank Lade-Roaming und gesetzlicher Vorgaben hat sich die Situation deutlich verbessert. Für Flottenmanager bedeutet dies eine erhebliche administrative Erleichterung. Das Prinzip des E-Roaming funktioniert ähnlich wie im Mobilfunk: Mit einer einzigen Ladekarte oder App eines Anbieters (EMP) kann an den Säulen vieler verschiedener Betreiber (CPOs) geladen werden.
Dies reduziert die Anzahl der benötigten Verträge auf ein Minimum. Noch einfacher wird der spontane Zugang durch die Ladesäulenverordnung (LSV). Diese schreibt für alle neueren öffentlichen Ladepunkte eine Ad-hoc-Lademöglichkeit ohne Vertrag vor. Die Bezahlung muss unkompliziert mittels gängiger Debit- oder Kreditkarten möglich sein. Für Fahrer bedeutet das: Sie können nahezu jede öffentliche Station anfahren und den Ladevorgang direkt mit einer Firmenkreditkarte bezahlen. Die Wahl der richtigen Ladekarte mit Roaming-Funktion bleibt dennoch ein wichtiger Hebel zur Kostenkontrolle. Die technischen Hürden sind also gelöst, was den Fokus auf die strategische Optimierung der Ladevorgänge lenkt.
Ladestrategie optimieren: Ladekurve und State of Charge (SoC) verstehen
Die Effizienz beim Unterwegsladen wird maßgeblich von der Ladegeschwindigkeit des Fahrzeugs bestimmt. Ein HEERO D2E-Sprinter mit seiner 110-kWh-Batterie ist für eine DC-Ladeleistung von bis zu 165 kW ausgelegt. Dies ermöglicht es, den Akku in der Regel in 60 bis 90 Minuten von 10 % auf 80 % zu laden. Genau dieser Bereich ist für die Tourenplanung entscheidend. Die Ladeleistung ist nicht linear, sondern folgt einer Ladekurve.
Die maximale Leistung wird typischerweise in einem SoC-Fenster zwischen 20 % und 60 % erreicht. Ab einem Ladestand von etwa 80 % reduziert das Batteriemanagementsystem die Ladeleistung deutlich, um die Zellen zu schonen. Für die Praxis bedeutet das: Das Laden von 80 % auf 100 % dauert oft unverhältnismäßig lange. Es ist daher meist zeit- und kosteneffizienter, die Fahrt bei 80 % SoC fortzusetzen und bei Bedarf einen weiteren kurzen Stopp einzuplanen. Hilfreiche Tipps zum batterieschonenden Laden unterstützen die Langlebigkeit der Fahrzeugbatterie. Eine clevere Ladestrategie ist somit der letzte Baustein für den wirtschaftlichen Betrieb einer E-Flotte.
More useful links
Statista bietet Statistiken und Daten zu verschiedenen Aspekten der Ladeinfrastruktur für Elektroautos.
Die Bundesnetzagentur informiert umfassend zum Thema Elektromobilität, einschließlich relevanter Vorschriften und Rahmenbedingungen.
Die NOW GmbH stellt eine Studie zur Ladeinfrastruktur 2025-2030 mit Prognosen und Analysen zum Ausbau bereit.
Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur bietet im Ö-LIS-Report Einblicke und Daten zum Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Die dena (Deutsche Energie-Agentur) bietet ein Dossier zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw, mit Fokus auf die besonderen Anforderungen für Nutzfahrzeuge.
Die KfW informiert über Förderprogramme für Ladeinfrastruktur, speziell für Unternehmen.
Der ADAC bietet einen Artikel zur Ladeinfrastruktur an Autobahnen und Autohöfen bis 2025, mit Fokus auf Verfügbarkeit und Ausbau.
Das Fraunhofer IAO bietet Informationen zur Energie- und Ladeinfrastrukturplanung sowie Dienstleistungen und Forschung in diesem Bereich.
FAQ
Wie zuverlässig sind die Verfügbarkeitsanzeigen für Ladestationen in Apps?
Die Zuverlässigkeit ist hoch, da die meisten modernen Ladesäulen ihren Status in Echtzeit an Netzwerk-Backends melden. Typischerweise liegt die Genauigkeit bei über 95 %. Dennoch kann es in seltenen Fällen zu Abweichungen durch Kommunikationsfehler kommen. Es empfiehlt sich, Routenplaner zu nutzen, die Alternativ-Stationen in der Nähe vorschlagen.
Muss ich für jede Ladesäule eine eigene App oder Ladekarte haben?
Nein, das ist nicht mehr notwendig. Durch E-Roaming-Netzwerke können Sie mit einer einzigen Ladekarte oder App bei Tausenden Ladepunkten verschiedener Betreiber laden. Zusätzlich schreibt die Ladesäulenverordnung (LSV) für neuere Säulen eine Ad-hoc-Bezahlmöglichkeit per gängiger Debit- oder Kreditkarte vor, was das Laden ohne Vertrag ermöglicht.
Was ist der Unterschied zwischen AC- und DC-Laden unterwegs?
AC-Laden (Wechselstrom) ist langsamer und typisch für das Laden im Depot über Nacht, mit Ladeleistungen bis 22 kW. DC-Laden (Gleichstrom) ist das Schnellladen für unterwegs mit Leistungen von 50 kW bis über 300 kW. Ein HEERO Sprinter nutzt DC-Laden mit bis zu 165 kW, um die Standzeit auf ein Minimum von 60-90 Minuten für eine Ladung auf 80 % zu reduzieren.
Warum sollte man unterwegs oft nur bis 80 % laden?
Das Laden von 80 % auf 100 % dauert unverhältnismäßig lange, da das Batteriemanagementsystem die Ladeleistung zum Schutz der Batterie stark reduziert. Für eine zeiteffiziente Tourenplanung ist es daher fast in der Regel sinnvoller, bei 80 % weiterzufahren. Dies maximiert die produktive Fahrzeit und schont gleichzeitig die Batterie.
Welchen Steckertyp benötigt ein HEERO E-Transporter in Europa?
Für das schnelle DC-Laden unterwegs nutzen die HEERO E-Transporter, wie fast alle modernen Elektrofahrzeuge in Europa, den CCS-Stecker (Combined Charging System). Dieser ist der etablierte Standard und an praktisch allen öffentlichen DC-Schnellladesäulen verfügbar. Für das langsamere AC-Laden wird der Typ-2-Stecker verwendet.
Was kann ich tun, wenn eine geplante Ladesäule defekt ist?
Moderne Lade-Apps und Routenplaner zeigen in der Regel den Status von Ladesäulen an. Sollte eine Säule dennoch unerwartet defekt sein, nutzen Sie die App, um die nächstgelegene, verfügbare Alternative zu finden. Eine gute Tourenplanung berücksichtigt in der Regel eine Ladereserve von mindestens 15-20 % SoC, um solche unvorhergesehenen Fälle abzufedern.




